Aller Voraussicht nach wird uns das Corona Virus noch einige Zeit begleiten und entsprechend wird es auch noch dauern, bis wieder so viele Konzerte stattfinden wie vor der Pandemie.
Bei einer von Pollstar durchgeführten Umfrage haben über 1.300 Beschäftige aus dem Livemusik-Bereich ihre Prognosen abgegeben, wann Konzerte wieder zu unserem Alltag gehören werden. Immerhin über die Hälfte glaubt, dass 2021 wieder die volle Kapazität erreicht wird. Allerdings glauben bloß 2,07%, dass dies bereits im ersten Quartal der Fall sein wird. Immerhin 16,26% glauben an das zweite Quartal und ein Viertel der Befragten hält das dritte Quartal für realistisch. Doch nicht alle teilen den Optimismus. Beinahe ein Drittel glaubt, dass wir erst 2022 wieder wie in der Pre-Corona-Zeit an Konzerte gehen können.
Mehr als die Hälfte der Befragte glaubt, dass wir 2021 wieder die volle Kapazität erreichen.
Bis man als Musiker wieder wie vor der Krise einen maßgeblichen Teil seiner Einnahmen mit Konzerten generieren kann, wird es also voraussichtlich noch lange dauern. Eine Möglichkeit, um seinen Fans trotzdem Livemusik zu bieten, sind virtuelle Konzerte. Und damit lässt sich auch Geld verdienen.
Dabei muss man zwischen zwei Möglichkeiten unterscheiden.
Virtuelle Events, wo im Vorfeld ein Ticket gekauft werden muss
Virtuelle Events, bei denen die Fans während des Livestreams bezahlen können
Beginnen wir bei den bekanntesten Plattformen:
Instagram
Wie wir bereits berichteten, gibt es bei Livestreams für die Zuschauer seit kurzem die Möglichkeit sogenannte Batches zu erwerben und damit dem Creator ein „Trinkgeld“ zu geben.
Der Nachteil ist hier, dass diese Funktion noch nicht in allen Ländern aufgeschaltet wurde und man außerdem mindestens 10.000 Follower haben muss, um die Funktion überhaupt zu nutzen.
Es ist außerdem möglich bei IGTV Ads zuzulassen, an welchen die Creator 55% verdienen. Dies ist jedoch bislang erst für ausgewählte Accounts aufgeschaltet.
Facebook
Diese Badges-Funktion gibt es bei Facebook schon länger und zwar unter dem Namen „Stars“. Deutlich interessanter ist jedoch die im August aufgeschaltete Möglichkeit, Events zu erstellen, die nur gegen Bezahlung zugänglich sind. Der User bezahlt direkt über die App und erhält anschließend Zugang zu dem Live-Event. Leider ist diese Funktion noch nicht in allen Ländern freigeschaltet. In Deutschland ist es möglich, in der Schweiz und Österreich gegenwärtig noch nicht.
YouTube hat ziemlich hohe Hürden eingebaut, um mit Livestreams Geld zu verdienen. Man muss sich erst für das YouTube-Partnerprogramm bewerben. Um für dieses überhaupt in Frage zu kommen, muss man mindestens 1.000 Abonnenten sowie in den letzten 12 Monaten eine Wiedergabezeit von 4.000 Stunden vorweisen können.
Danach stehen verschiedene Monetarisierungsmöglichkeiten zur Verfügung. Für diese gelten jedoch nochmals spezielle Voraussetzungen und Mindestanforderungen.
Einnahmen durch Werbung
Kostenpflichtige Kanalmitgliedschaften
Merchandise-Bereich
Super-Chat und Super-Sticker für Livestreams
Beteiligung am Umsatz, der durch YouTube-Premium-User generiert wird
Dieser Prozess kann jedoch umgangen werden, indem man auf Plattformen wie Eventbrite, Bandsintown oder Bandzoogle Tickets für den virtuellen Event verkauft und allen Käufern dann einen Link zu einem nichtgelisteten YouTube-Stream zustellt.
TikTok
Hast du mindestens 1.000 Follower bei TikTok, besteht auch hier für die User die Möglichkeit, dir ein „Trinkgeld“ in Form von Emojis zu überweisen. Diese werden mit der TikTok-Währung Coins gekauft und gutgeschrieben. Sobald du Coins im Wert von mindestens 100 Dollar hast, kannst du dir diese auszahlen lassen.
Twitch
Während Twitch früher vor allem in der Gamer-Community beliebt war, wird diese von Amazon aufgekaufte Plattform nun auch intensiv von Musikern genutzt. Ähnlich wie bei den anderen Plattformen können die User den Musikern während ihrer Livestreams ein “Trinkgeld“ in Form von Bits überweisen, mit welchem sie spezielle Emoticons und Kommentare-Funktionen freischalten. Es besteht zudem die Möglichkeit nur für bezahlende Subscriber deines Channels zu Streamen.
Mittlerweile ist auch möglich die Livestreams direkt mit seinem Amazon Music Profil zu verbinden, so dass die Livestreams auch über Amazon Music geschaut werden können.
Weitere Plattformen
Es gibt diverse Plattformen, welche es ermöglichen Tickets für virtuelle Konzerte zu verkaufen und die zugleich auch die nötige Infrastruktur zur Verfügung stellen. Es sind dies unter anderem:
Die zu Twitter gehörende Plattform Periscope bietet ebenfalls eine Trinkgeld-Funktion, bei welcher die User Herzen erwerben und den Creators überweisen können.
Der TikTok-Konkurrent Triller hat Mitte Oktober eine Livestream Feature aufgeschaltet, welches einerseits ermöglicht die User nur gegen Bezahlung zuzulassen oder dann die Möglichkeit, den Creators ein Trinkgeld zu geben. 70% der Einnahmen gehen direkt an den Künstler.
Für Fortgeschrittene gibt es Anbieter wie OBS Studio oder Restream.io. OBS Studio gibt dir die Möglichkeit, mit mehreren Kameras und verschiedenen Audiokanälen zu arbeiten. Mit Restream.io ist es zudem möglich, gleichzeitig z.B. bei Facebook, YouTube und Twitch live zu gehen und es kann auch mit den Vorteilen von OBS Studio kombiniert werden.
Zusätzliche Möglichkeiten
Patreon: Auch außerhalb von Krisenzeiten dient diese Plattform zur gezielten Unterstützung von Künstlern direkt durch ihre Fans. Die Fans bezahlen einen monatlichen Beitrag und erhalten dafür vom Künstler exklusiven Content. Dies lässt sich also bestens durch virtuelle Konzerte ergänzen.
Natürlich besteht auch immer die Möglichkeit, die Fangemeinde zu bitten einen Betrag über PayPal oder ähnliche Plattformen zu überweisen.
Fazit
Es mangelt also eindeutig nicht an Plattformen, mit welchen man sein virtuelles Konzert monetarisieren kann. Jeder Künstler muss nun für sich entscheiden, welche Option für ihn am sinnvollsten ist. Es ist von Vorteil, eine Plattform zu nutzen, bei welcher man bereits viele Follower hat. Ebenso lohnt es sich aber auch neue Möglichkeiten auszutesten oder verschiedene miteinander zu kombinieren.
Verfügt man noch über keine besonders große Fangemeinde, ist es jedoch fraglich ob der Fokus auf der Monetarisierung der virtuellen Events liegen sollte. Wichtiger ist es, sich darauf zu konzentrieren, mit seinen Hörern in Kontakt zu blieben und durch die Livestreams neue Fans zu gewinnen.
Für Künstler mit großer Fanbase bietet sich aber zweifellos die Möglichkeit, zumindest einen Teil der ausgefallenen Konzertgagen mit virtuellen Konzerten einzuspielen. Während man bei Facebook, Instagram, YouTube und anderen sozialen Netzwerken wohl selten mehr als ein besseres Trinkgeld verdient, kann der Verkauf von Tickets durchaus lukrativ sein.
Verlangt man aber einen Preis, wie für ein normales Konzert, muss man darauf achten, dass die Audio- und Bildqualität hochwertig ist. Während man bei einem Instagram-Livestream durchaus ein Auge zudrückt, wenn die Qualität nicht berauschend ist, sollte man seinen Fans bei einem kostenpflichtigen virtuellen Konzert etwas hochstehendes und einmaliges bieten.
Schließlich sollte man auch nicht vergessen, seine virtuelle Show so zu promoten als wäre es ein reguläres Konzert.
Mehr zu virtuellen Konzerten?
Hast du Fragen oder kennst du noch weitere Möglichkeiten, wie man mit virtuellen Konzerten Geld verdienen kann? Lass es uns wissen über support@igroovemusic.com.
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Wie hat sich die Corona-Pandemie auf den deutschen Musikmarkt ausgewirkt und wie sind die Prognosen für 2021? Eine aktuelle Studie hat die Antworten.
Das Forschungsinstitut Prognos hat eine Studie zu den Auswirkungen der Corana-Pandemie auf die deutsche Kultur und Kreativwirtschaft, in welcher 1,8 Millionen Leute beschäftigt sind, erstellt und wirft gleichzeitig einen Blick in die Zukunft. Gesamthaft gesehen gab es einen Einbruch von 13% im Vergleich zu 2019. Dies sei der größte Einbruch seit 2009 und dieser wirft das Umsatzniveau zurück auf den Stand von 2003.
Musikmarkt besonders stark betroffen
Im Musikmarkt mit rund 181.000 Beschäftigen kam es zu einem Verlust von 54%, wobei vor allem Soloselbständige, Freiberufler sowie geringfügig Beschäftigte und Mini-Jobber betroffen seien. Zudem wird darauf hingewiesen, dass die Hilfen von Bund und der Länder unzureichend seien und ein unwiederbringlicher Verlust an kultureller Vielfalt drohe. Der Musikmarkt fällt mit einem Verlust von 5,4 Milliarden auf das Umsatzniveau von vor 15 Jahren zurück.
Für die Musikwirtschaft geht die Studie von folgenden Hauptproblemen aus:
Fehlende Rücklagen zur Wiederaufnahme des Betriebs (Investments nötig)
Abwanderung von Beschäftigten
Veröffentlichungsstau und Überangebot (bei Öffnung kämpfen viele Releases um die Aufmerksamkeit)
Zögerliches und verändertes Konsumverhalten (Leute getrauen sich noch nicht an Konzerte)
Die Studie weist zudem darauf hin, dass in der Musikwirtschaft ein Großteil der Umsätze nicht mit der veröffentlichten Musik, sondern mit Konzerten, Touren und Merchandise erzielt wird. Wie wir bereits berichteten, wird es zudem zu Umsatzeinbußen bei den Auszahlungen der Verwertungsgesellschaften kommen, da 2021 erst die Ausschüttungen für das Jahr 2020 stattfinden.
Umsatzrückgang auch 2021 erwartet
Prognos rechnet auch für 2021 mit starken Umsatzverlusten zwischen 7 und 18 Prozent verglichen mit dem Vorkrisenjahr 2019. In Zahlen ausgedrückt wären dies zwischen 11,5 und 31,8 Milliarden. Sie gehen von drei möglichen Szenarien aus:
Kurzer, harter Lockdown bis Anfang März
Langer, harter Lockdown bis Ende März
Zweifacher harter Lockdown mit verfrühter Öffnung im März und erneuter Schließung im April
Selbst bei einem langen, harten Lockdown rechnen sie mit einem Umsatzrückgang auf das Niveau von 2015. Für die Musikindustrie hieße dies auch 2021 ein Verlust von 59%.
Hoffnungsschimmer
Immerhin listet die Studie auch einige positive Punkte auf. So sei etwa die Wertschätzung für die Kulturbranche gestiegen und eine große Solidarität sei vorhanden. Zudem weisen sie auf die Entstehung neuer Wachstumsmärkte hin, die auch nach der Krise Bestand haben werden. Konkret nennen sie neue digitale und hybride Darstellungsformen, oder auch Geschäftsmodelle wie Patreon oder Twitch.
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Gemäß neusten Zahlen werden täglich 60.000 Songs bei Spotify hochgeladen. Dies sind beinahe 22 Millionen Tracks jedes Jahr. Eine Studie zeigt, dass davon 1,2 Millionen Songs über Majorlabels releast wurden. DIY-Künstler haben 9,5 Millionen Tracks releast und somit acht Mal mehr. Die restlichen 11 Millionen Songs entfallen auf Independent Labels. Die meisten dieser Songs verschwinden in der Flut neuer Musik – wirklich Kohle macht nämlich nur ein Bruchteil der Künstler.
57.000 Künstler machen 90% der Streams
Insgesamt gibt es gemäß Spotify 8 Millionen Künstler auf der Plattform und diese releasten vergangenes Jahr 1,8 Millionen Alben (inklusive Singles sind dies die erwähnten 22 Millionen Tracks). Von diesen 8 Millionen Artists sind es aber gerade Mal 57.000, die für 90% aller Streams bei Spotify sorgen. Dies klingt nach wenig, ist aber vier Mal mehr als vor sechs Jahren. Spotify rechnet damit, dass sich diese Zahl bis 2023 auf rund 100.000 erhöht.
800 Künstler erhalten 20% der gesamten Einnahmen
Status quo sind es 0,7% der Künstler, die 90% der Einnahmen einstreichen. Bei ihrem „Stream On“ Event verkündete Spotify 2020 über 5 Milliarden ausbezahlt zu haben. 4,5 Milliarden gingen entsprechend an nur 57.000 Künstler (bzw. deren Labels), was im Schnitt 79.000 $ ergibt. Doch auch bei dieser 0,7%-Elite gibt es massive Unterschiede: 800 Künstler erhielten 1 Million Dollar oder mehr und insgesamt 7.500 Künstler verdienten über 100.000 $.
Selbst von der absoluten Elite verdienten somit rund 49.000 Künstler weniger als 100.000 $ pro Jahr und nur 0,1% aller Künstler erhielt einen sechsstelligen Betrag. Gleichzeitig kassieren 800 Künstler rund 20% der totalen Auszahlungen.
Diese Zahlen unterstreichen, wieso immer mehr Künstler eine Veränderung der Auszahlungen fordern. Wie ein solcher Systemwechsel aussehen könnte, werden wir beim iGroove Magazin regelmäßig thematisieren.
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Damit ein Video bei TikTok viral geht, muss man verstehen, wie der Algorithmus funktioniert. Wir zeigen dir, wie du diesen richtig fütterst.
TikTok ist eine schnelllebige und unberechenbare Plattform und es ist kaum vorauszusehen, was viel Reichweite generieren wird und was in der Flut neuer Videos untergeht. Was jedoch sicherlich hilft, ist ein gewisses Verständnis dafür, wie der Algorithmus von TikTok funktioniert damit man seine Strategie danach ausrichten kann.
Wie funktioniert der Algorithmus von TikTok?
Vereinfacht gesagt funktioniert der Algorithmus von TikTok in etwa so: Postest du ein neues Video, wird dieses in einem ersten Schritt nur einem Teil deiner Follower gezeigt. Kommt es gut an, wird es weiteren Usern vorgeschlagen. Bleibt die Performance gut, beginnt TikTok das Video Leuten auf ihrer „For You“ Page anzuzeigen. Wenn die Reaktionen stark bleiben, wird es kontinuierlich mehr Usern eingeblendet bis es dann irgendwann viral geht.
Wie misst TikTok aber genau, ob ein Video bei den Leuten, denen sie es einblenden, gut ankommt?
Zum einen prüfen sie, wie oft das Video bis zum Schluss geschaut wird. Dies ist mitunter ein Grund, wieso viele Tutorials so gut laufen oder auch Videos, bei denen zu Beginn etwas angekündigt und erst am Schluss aufgelöst wird. Generell heißt es, dass man den Zuschauer in den ersten 3 Sekunden catchen muss. Man sollte sich also stets genau den Einstieg des Videos überlegen.
Zudem legt TikTok starken Wert auf die Reaktionen, die ein Video hervorruft. Konkret heißt dies die Likes, Kommentare, Shares, Downloads oder auch zu wie vielen Profilbesuchen ein Video geführt hat.
Deine Videos sollten eine Geschichte erzählen und die Neugierde bei den Usern wecken, so dass sie dein Video bis zum Schluss schauen. Belohnt wird auch das regelmäßige Posten – am besten täglich.
Influencer sind kein Erfolgsgarant
Wie unberechenbar TikTok ist, sollte man auch bei der Zusammenarbeit mit Influencern bedenken. Selbst bei einem Kanal, der viele Follower hat, kann es vorkommen, dass ein Video weniger gut performt. Daher sollte man nie sein gesamtes Budget nur bei einem Influencer investieren da das Risiko besteht, dass das Video trotzdem floppt. Es ist besser, man streut sein Budget über mehrere Micro-Influencer.
Wähle das richtige Snippet deines Songs
Reminder: Immer den eingängigsten Part des Songs bei TikTok bereitstellen. Kaum jemand wird deinen Song für ein Video nutzen, wenn man einfach nur die ersten 15 Sekunden des Songs hochlädt. Man muss sich also genau überlegen, welcher Teil des Tracks am ehesten von anderen Usern verwendet werden könnte. Bei manchen Vertrieben kann man definieren, welcher Ausschnitt bei TikTok bereitgestellt wird. Bei iGroove kannst du ganz einfach beim Erfassen den Beginn des Snippets festlegen.
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Alle relevanten Streamingdienste zahlen die Musiker nach der sogenannten Pro-Rata-Methode aus. Vereinfacht gesagt, werden alle Streams in einen Topf geworfen und die Einnahmen prozentual verteilt. Angenommen es gab 1 Million Streams und du hattest 10.000 davon, dann erhältst du 1% der totalen Einnahmen. Was bei dieser Methode nicht berücksichtigt wird, ist das individuelle Hörverhalten der einzelnen User.
Systemwechsel wird gefordert
Vermehrt werden Stimmen laut, die einen Wechsel auf ein faireres „User Centric“ Modell fordern. Bei der benutzerzentrierten Methode würden die Einnahmen, die jeder einzelne User generiert, nur an die Künstler verteilt, welche dieser auch effektiv gehört hat. Während beim Pro-Rata-Modell die Justin Biebers dieser Welt einen Teil deiner Abokosten erhalten, auch wenn du sie nie gehört hast, würde diese Methode nur die Künstler supporten, die du auch gestreamt hast.
Angenommen von deinem Abo würden 10 Euro an die Künstler verteilt und du hättest in diesem Monat nur 10 Songs von 10 Künstlern gehört, würde jeder dieser Artists einen Euro erhalten. Beim Pro-Rata-Modell kämen die 10 Euro einfach in den großen Topf und würden bei irgendwelchen Artists landen.
Wechselt SoundCloud zu User Centric?
Nachdem Deezer vor längerem angekündigt hatte, allenfalls das Modell zu wechseln, ohne dass etwas passierte, könnte es nun bei SoundCloud konkret werden.
Da SoundCloud weniger abhängig von großen Labels ist als andere Streaminganbieter, wäre es für sie einfacher diesen Schritt zu gehen. Trotzdem ist die Herausforderung nicht zu unterschätzen. Ob SoundCloud wirklich das Model wechselt, oder nur eine Funktion einführt, welche den Usern die Möglichkeit gibt ihre Lieblingskünstler mit einem „Trinkgeld“ zu unterstützen, wird sich voraussichtlich im ersten Quartal zeigen.
Profitieren Künstler vom User-Centric-Modell?
Oft wird kritisiert, dass das Pro-Rata-Modell die Major Labels bevorzugt. Von der benutzerzentrierten Methode sollen vor allem Independent Künstler profitieren. Für den Hörer ist es sicherlich befriedigender, wenn er weiß, dass die Musiker bezahlt werden, die er auch gehört hat. Doch profitieren die Artists wirklich von einem Systemwechsel? Eine französische Studie hat die beiden Modelle miteinander verglichen.
Die Studie zeigt, dass vor allem die 10 meistgestreamten Künstler Einbußen hinnehmen müssten (17,2% bei Deezer, 12,5% bei Spotify). Prozentual am meisten profitieren würden die Künstler mit den wenigsten Streams, wobei wir hier aber immer noch von kleinen Beträgen sprechen. Der Anteil der ausbezahlten Royalties würde sich nur bei den 10 Top Künstlern verringern.
Pro Rata
User Centric
1-10
9.3%
7.7.%
11-100
21.6%
21.8%
101-1000
36.4%
37.2%
1001-10000
25.0%
25.1%
Über 10001
7.7%
8.1%
Konkret würde dies für die Top 10 jeweils einen Verlust von mehreren hunderttausend Euro bedeuten. Die Artists zwischen 11-100 würden je rund 9.000 zusätzlich verdienen., diejenigen von 101-1000 ca. 2.500 pro Künstler. Für alle restlichen Künstler hätte es nur einen Effekt von weniger als 10 Euro pro Jahr. Profitieren würden primär ein Großteil der Top 1000 Künstler, für die breite Masse wäre der Effekt jedoch minim.
Starke Einbußen für HipHop
Profitieren würden die Backkataloge der Künstler, die nun 52,1% anstatt 48,9 der Royalties ausmachen würde. Wirklich große Veränderungen gäbe es jedoch bei den Genres. Von einem Systemwechsel würden nämlich vor allem Nischen-Genres profitieren, am meisten klassische Musik, Hard-Rock und Blues aber auch populäre Genres wie Pop und Rock. Dies ginge hauptsächlich auf Kosten von HipHop-Releases, die satte 40% verlieren würden.
Auch eine Verschiebung von den großen Firmen zu kleineren Vertrieben ist nicht erkennbar. Im Gegenteil; die fünf größten Vertriebe würden ihren Marktanteil sogar um 0,7% steigern.
Vorteile sieht die Studie bei der Verhinderung von Betrug durch den Kauf von Streams.
Die Studie hält weiter fest, dass eine Systemumstellung mit hohen Kosten verbunden wäre. Dies dürfte mitunter ein Grund sein, wieso kaum ein Streaminganbieter dies bislang in Betracht gezogen hat.
Zumindest die Zahlen dieser Studie zeigen aber auch, dass ein Systemwechsel nur wenig an der tiefen Vergütung für die Künstler ändern würde. Sobald weitere Zahlen vorliegen oder neue Modelle auftauchen, erfahrt ihr es bei uns.
Die Studie des Centre National de la Musique (CNM) basiert auf Zahlen von Spotify und Deezer sowie diverse Major- und Independentlabels. Andere Streaminganbieter hätten sich geweigert Zahlen für die Studie zur Verfügung zu stellen. Die Analyse basiert auf Zahlen von 2019 und wurde ausschließlich mit französischen Nutzern mit einem Premium Abo erhoben.
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Viele Künstler sind nur im Promotion-Modus, kurz bevor ein Release ansteht. Doch eigentlich sollte man sich und seine Musik konstant promoten und auch zwischen den Releases stets aktiv bleiben. Selbst wenn man gerade im Studio ist und an neuem Material arbeitet, muss man permanent den Kontakt mit den Fans suchen – denn diese vergessen schnell.
Es gibt immer etwas zu promoten
Auch wenn gerade kein Release ansteht, hat man immer etwas, dass man promoten kann. Sei es ein neuer Social-Media-Kanal (z.B. ich bin jetzt auch bei Clubhouse), eine Verlosung, die neue Website oder ein virtuelles Konzert. Das Hauptziel sollte immer sein, gelegentliche Hörer in langfristige Fans zu verwandeln. Es reicht nicht, wenn diese ab und zu deine Musik hören oder gelegentlich ein Video anschauen. Kaum jemand lebt von seinen Streams oder vielen Views auf TikTok.
Was man erreichen will, ist viele neue Follower zu gewinnen und diese zu echten Fans zu machen, die alle deine neuen Releases auschecken.
Verkaufen mit Storytelling
Dies erreicht man nicht, in dem man die Leute ständig dazu auffordert etwas zu kaufen. Die Leute wollen mit guter Musik und kreativen Content über deine Social-Media-Kanäle unterhalten werden. Biete ihnen einen Blick hinter die Kulissen und lasse sie teilhaben an deinem Musikerleben, Studio-Sessions etc..
Call-to-Action
Auch wenn man nicht zu aufdringlich sein sollte, darf der Call-to-Action nie fehlen. Die Aufmerksamkeitsspanne ist kurz und mit dem Call-to-Action führst du die Leute dorthin, wo du sie gerne hättest.
Releaseplanung
Ein Release braucht Planung und Vorlauf. Vor einem Album sollte man zwingend mehrere Singles releasen und diese pitchen sowie Musikvideos veröffentlichen. So hat man permanent etwas Neues zu promoten.
Budget einteilen
Wie bereits in einem anderen Beitrag erwähnt, sollte man stets genügend Budget haben, um einen Song zu promoten und nicht alles für die Produktion ausgeben. Zu Beginn der Karriere muss man mehr investieren als dabei herauskommt.
Biete etwas Spezielles
Gerade in der Pandemie wird klar, dass die Streaming-Einnahmen in den meisten Fällen nicht ausreichen. Biete deinen Fans daher etwas Spezielles wie eine freshe Deluxe-Box, kreatives Merchandise, ein limitiertes Vinyl etc..
Visuals
Viele Künstler vernachlässigen den visuellen Aspekt. Ein kreatives Musikvideo, guter Bild- und Video-Content auf Social Media, Canvas bei Spotify oder ein Hingucker-Artwork erhöhen die Chance, dass sich die Leute für deine Musik interessieren.
Newsletter
Social-Media-Posts erreichen nur einem Bruchteil deiner Follower. Für den Newsletter melden sich Leute an, die sich wirklich für deine Musik interessieren und somit ist dieser für viele Künstler eines der besten Tools, um ihre Produkte zu bewerben und zu verkaufen.
Du möchtest deine Release- und Promotionplanung besprechen? Als iGroove-Kunde kannst du jederzeit einen Call mit unseren Promotionexperten vereinbaren, die gerne mit dir eine individuelle Planung erstellen.
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Kauft man sich Beats im Internet, hat man nicht nur eine immense Auswahl, sondern erhält auch Qualität zu guten Preisen. Es gibt jedoch auch einige Stolpersteine. Worauf man aufpassen muss, haben wir für dich hier zusammengefasst.
Immer mehr Künstler suchen sich die passenden Beats für ihre Songs im Netz. So kommt man mit Produzenten in Kontakt, die man sonst niemals treffen würde und kann sich unkompliziert qualitative Beats sichern und dies häufig auch zu sehr erschwinglichen Preisen. Der Teufel liegt jedoch im Detail bzw. im Vertrag, den man zumeist unterzeichnen muss beim Kauf. Wir zeigen dir, worauf du achten solltest.
Einschränkungen beim Beat-Leasing
Sind die Beats günstig, liegt dies meist daran, dass man sich nicht die exklusiven Rechte kauft, sondern den Beat nur least. Dies bedeutet zum einen, dass der Produzent den Beat an weitere Künstler verkaufen darf, aber auch, dass man den Beat nur eingeschränkt nutzen darf. Dies kann bedeuten, dass man den Song nicht über die Streamingdienste veröffentlichen darf oder falls schon nur bis zu einer gewissen Anzahl Streams / Verkäufe sowie für einen festgelegten Zeitraum.
Fast immer verboten ist die Monetarisierung des Tracks über die Content ID von YouTube. Dies aus einem einfachen Grund: Nutzen mehrere Künstler denselben Beat, kommt es automatisch zu eigentumsrechtlichen Konflikten.
Zu ähnlichen Konflikten kann es kommen, wenn man den Song bei Facebook / Instagram bereitstellt. In beiden Fällen sollte man auf einen Upload verzichten, wenn man nicht die exklusiven Rechte besitzt.
Vorteile von exklusiven Rechten beim Beat-Kauf
Gemäss einem Artikel des Rolling Stone Magazins kommt es immer häufiger vor, dass Manager sich die exklusiven Rechte an einem Beat kaufen, sobald ein Song viral geht. Dies muss nicht sofort zu Problemen führen, aber wenn die Lizenz für den Beat abläuft, wirst du mit einem neuen Verhandlungspartner dealen müssen und kannst nicht einfach die Lizenz zu denselben Konditionen verlängern. Zeichnet es sich ab, dass ein Song durch die Decke geht, sollte man baldmöglichst den Producer kontaktieren und sich die exklusiven Rechte sichern.
Sind die Samples gecleared?
Sofern es im Vertrag nicht explizit erwähnt ist, sollte man beim Producer immer nachfragen, ob der Beat Samples beinhaltet und wenn ja, ob diese gecleared wurden (was sie ziemlich sicher nicht sind).
Wie bereits in unserem Beitrag zum Thema Samples erwähnt, kann man im schlimmsten Fall verklagt werden, wenn man einen Beat mit Samples nutzt.
Leasen fürs Budget
Gerade für Künstler, die noch eher am Anfang stehen, ist es von Vorteil die Beats zu leasen und die Kosten tief zu halten. Der Beat sollte keinesfalls das ganze Budget auffressen, es muss immer noch etwas übrigbleiben für die Promotion.
In jedem Fall sollte man aber den Vertrag genau studieren, damit man weiss, was man mit dem Song alles darf und was nicht. Ist man überzeugt von dem Song, lohnt es sich von Beginn weg zu investieren und die Exklusivrechte zu kaufen.
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