YouTube: Wichtigster Partner der Musikindustrie?

Was du im Beitrag erfährst:
  • Bis 2025 will YouTube zum wichtigsten Umsatzgenerator für die Musikindustrie werden
  • Wie sie dieses ambitionierte Ziel erreichen wollen
  • Wie sich die rasant wachsenden Werbeeinnahmen von YouTube auch für Musiker*innen positiv auswirken

Wie wir bereits berichteten, will YouTube zum wichtigsten Umsatzgenerator für die Musikindustrie werden. YouTube’s Global Head of Music Lyor Cohen nannte kürzlich das Jahr 2025 als Ziel. Gemäß jüngsten Zahlen schüttete YouTube 4 Milliarden an Künstler, Labels und Vertriebe aus, eine Milliarde weniger als Spotify. Doch wie will YouTube den Branchenführer überholen? Einerseits mit enorm wachsenden Umsätzen bei den Werbeeinnahmen und zum anderen mit dem starken Wachstum von YouTube Music.

Großer Musikkonsum auf YouTube

Von allen auf YouTube konsumierten Videos sind ein Viertel Musik. Ein weiterer Viertel stammt von Medienfirmen und die restlichen 50% von Creators. Das ist eine eindrückliche Zahl, vor allem wenn man bedenkt, dass YouTube 2 Milliarden monatliche Nutzer*innen hat und diese jeden Tag eine Milliarde Stunden Videos schauen (somit wird also täglich rund 250 Millionen Stunden Musik über YouTube gehört). Dies bedeutet auch, dass Musiker*innen einen beachtlichen Teil der Werbeeinnahmen erhalten – und diese wachsen gigantisch.

Werbeeinnahmen steigen stark

In den ersten 9 Monaten dieses Jahres generierte YouTube 20,21 Milliarden USD mit Werbung, mehr als 2018 und 2019 übers ganze Jahr. Bis Ende Jahr dürfte diese Summe gemäß Analysten bei 29 bis 32 Milliarden USD liegen. YouTube macht somit mit Werbung mehr Umsatz als die komplette Musikindustrie. Und ein schöner Teil dieser Summer sollte in die Taschen der Musiker*innen fließen.

Wenn Musik einen Viertel der Konsumation ausmacht, müsste der Musikbranche somit zwischen 7,25 und 8 Milliarden USD zustehen. Soweit dürfte es jedoch nicht kommen, für den Zeitraum wo die 4 Milliarden an die Musikbranche ausgeschüttet wurde, machte YouTube 24,8 Milliarden Werbeumsatz, somit entspräche ein Viertel 6,2 Milliarden. Trotzdem: steigende Werbeumsätze bedeuten mehr Geld für die Musikbranche.

YouTube Music etabliert sich

Ein starkes Wachstum verzeichnet auch YouTube Music, die unterdessen bei 50 Million Subscribern (inklusive YouTube Premium Kund*innen, bei den YouTube Music ebenfalls dabei ist) angekommen sind. YouTube Music hat sich somit innerhalb kurzer Zeit als einer der wichtigsten Streamigdienste etabliert und weist gegenwärtig die stärksten Wachstumsraten auf.

Womöglich klingeln bei einigen nun die Alarmglocken, da YouTube den Ruf hat Musiker*innen schlecht zu bezahlen. Tatsächlich sind die Ausschüttungen für Art Tracks oder über die Content ID eher mager. YouTube Music muss man jedoch separat betrachten und die Zahlen zeigen, dass die Auszahlung pro Stream mit Spotify, Amazon oder Apple Music mithalten kann. Wie hoch die Auszahlung bei YouTube Music genau ist, werden wir bei Gelegenheit genauer analysieren.

YouTube mit enormer Marktmacht

Ob YouTube ihr hochgestecktes Ziel erreicht, steht freilich noch in den Sternen. Das Potential bringen sie jedoch zweifellos mit. YouTube allein hat schon eine enorme Marktmacht, um so mehr als Teil des Giganten Alphabet (Google). Zudem bieten sie Musiker*innen vielseitige Möglichkeiten vom Streaming bei YouTube Music über Art Tracks, Musikvideos, Podcasts bis zur Content ID, dank der du auch mitverdienst, wenn andere deine Musik nutzen.