Wie veröffentliche ich einen Coversong? (Updated)

6 Shares
Was du im Beitrag erfährst:
  • Wann ist ein Song eine Coverversion und wann nicht
  • Wie du eine Coverversion ganz legal veröffentlichen kannst
  • Wie die Einnahmen eines Covers verteilt werden

Anmerkung: Hierbei handelt sich um eine upgedatete Version des Posts vom 08.12.2020. Es gab im Jahr 2021 einige Anpassungen, die wir nun in diesem Beitrag ergänzt haben. Bei Unklarheiten empfiehlt es sich immer erst mit der zuständigen Verwertungsgesellschaft in Kontakt zu treten.

Viele Künstler*innen erhalten große Aufmerksamkeit, indem sie über YouTube, SoundCloud etc. ihre Versionen von bekannten Songs hochladen. Es ist jedoch auch möglich Coversongs offiziell zu veröffentlichen. Wir zeigen dir, worauf du achten musst.

Einen Coversong zu veröffentlichen ist heikel, da man weder der Komponist noch der Textautor des Songs ist und somit keinerlei Urheberrechte an dem Track hat. Jedoch kann man mit einer gelungenen Coverversion schnell neue Hörer*innen gewinnen. Glücklicherweise musst du nur einige Punkte beachten, um deine Version ganz legal zu releasen.

Wann ist mein Song ein Cover?

Als Cover gilt dein Song nur, wenn du dich sehr stark ans Original hältst. Konkret bedeutet dies, dass Melodie, Text und Songstruktur nicht verändert werden dürfen. Weicht deine Version zu stark vom Original ab, gilt es als Bearbeitung und dann musst du in jedem Fall die Genehmigung der Rechteinhaber*innen einholen. Ebenso ist es nicht erlaubt Samples zu verwenden oder einen Remix zu veröffentlichen ohne Genehmigung.

Unterschied Streaming und Download / Physisch

Zudem hängt es davon ab, über welche Kanäle du deine Coverversion verfügbar machen willst. Erscheint der Song ausschließlich über Streaminganbieter wie Spotify, Apple Music, Deezer oder YouTube Music, sind diese verpflichtet sich um die Lizenzierung mit der Verwertungsgesellschaft zu kümmern. Du musst dabei einzig diese Punkte beachten:

  • Gib die Komponisten sowie Textautoren des Originals an, wenn du den Song bei deinem Vertrieb einpflegst.  
  • Deklariere den Song zudem als Cover bei der Erfassung (jedoch nicht im Songtitel).
  • Melde den Song bei der zuständigen Verwertungsgesellschaft (GEMA, SUISA, AKM etc.) an.
  • Der Originalsong muss bei einer Verwertungsgesellschaft eingetragen sein. Wenn nicht, muss man die Genehmigung der Rechteinhaber*innen einholen.

Willst du den Song auch zum Download anbieten, z.B. über iTunes oder Bandcamp, oder den Track auch physisch auf CD oder Vinyl veröffentlichen, brauchst du dafür eine gesonderte Lizenz. Diese erhältst du über die Verwertungsgesellschaften wie z.B. GEMA, SUISA oder AKM. Wichtig: Wenn du z.B. den Song eines britischen Künstlers covern willst, musst du dich nicht zwingend an die britische Verwertungsgesellschaft wenden. Die Verwertungsgesellschaften sind alle miteinander vernetzt, somit kannst du dich einfach mit derjenigen in Kontakt setzen, mit der du bereits zusammenarbeitest.

Weiter müssen auch die oben beim Streaming erwähnten Punkte beachtet werden.

Teilung der Einnahmen

Wichtig zu wissen ist zudem, dass der Urheberrechtsanteil (Publishing Rights) vollständig an die Textautor*innen und Komponist*innen des Originals ausbezahlt wird. Die Verkaufseinnahmen (Master Rights) bleiben jedoch bei dir.

Wenn du alle diese Regeln beachtest, musst du jetzt eigentlich nur noch herausfinden, welcher Song zu dir als Künstler*in passen würde.

6 Shares