Free-Streams und YouTube zählen neu für die Charts

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Was du im Beitrag erfährst:
  • Werbefinanzierte Streams sowie YouTube zählen neu für die Deutschen Single-Charts
  • Dadurch wird das Streaming stärker gewichtet
  • Streaming sorgt für Umsatzwachstum aber durch Fake-Streams auch für Probleme

Vor ziemlich genau einem Jahr zeigten wir detailliert auf, wie Streams für die Charts zählen. Ab dem neuen Jahr gibt es bei den Single-Charts in Deutschland einige Änderungen. Zum einen werden neben physischen Verkäufen, Downloads, Premium-Streams sowie Radio-Plays nun auch werbefinanzierte Streams gezählt. Neu werden zudem auch YouTube-Daten berücksichtigt und auch hier sowohl Premium- wie Free-Streams.

Free-Streams werden hinzugerechnet

Unter werbefinanzierten Streams versteht man z.B. Streams von Usern, die das kostenlose Angebot von Spotify nutzen. Da die Deutschen Charts umsatzbasiert sind und nicht die Anzahl Verkäufe maßgeblich sind, wird sich nun der eine oder andere fragen, wie das gehen soll. Wir zitieren hierfür die Pressemitteilung: „Der nun bei der Ermittlung der Single-Charts angewendete durchschnittliche Wert eines Free-Streams wird vom BVMI treuhänderisch anhand von Daten der BVMI-Mitgliedsfirmen ermittelt und regelmäßig überprüft.“

Auch YouTube für die umfassende Vielfalt

Der Bundesverband Musikindustrie (BVMI) sowie die GfK, welche die Charts erhebt, begründen die Änderungen damit, dass die Deutschen Charts eine „möglichst umfassende Darstellung der Musiknutzung in ihrer ganzen Vielfalt“ sein sollen und somit sei die Einbindung werbefinanzierter Inhalte ein logischer Schritt, der die Charts noch vielseitiger und umfassender mache.

Stärkere Gewichtung des Streamings

Erstmals angewandt wird die neue Methode bei den Single-Charts, die am Freitag 7. Januar erschienen und den Zeitraum vom 30.12.2021 bis zum 06.01.2022 abdecken. Zu keinen Änderungen kommt es gegenwärtig bei den Album-Charts.

Diese Anpassungen sorgen dafür, dass das Streaming bei den Single-Charts stärker berücksichtigt wird und davon dürften primär Genres mit einem eher jungen Zielpublikum profitieren.

Die stärkere Gewichtung des Streamings ist absolut nachvollziehbar, ist dieses doch praktisch im Alleingang für den Umsatzwachstum der deutschen Musikindustrie verantwortlich. Dieses soll gemäß dem BVMI 2021 im zweistelligen Bereich liegen, genaue Zahlen werden irgendwann im ersten Quartal 2022 bekanntgegeben.

Fake-Streams verfälschen die Charts

Ebenso weist der BVMI auf die Tücken der Streaming-Ökonomie hin. Stark im Fokus steht die geringe Bezahlung der Musiker*innen, welche durch Fake-Streams noch zusätzlich verschärft wird. Diese würden die Statistiken verfälschen und auch den Charts ihre Aussagekraft nehmen. Der BVMI will daher den Kampf gegen die Streaming-Manipulation noch weiter intensivieren.

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