YouTube-Crashkurs: Alles zum Algorithmus, den Analytics und wie du den Upload optimierst

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Was du im Beitrag erfährst:
  • Wie die Algorithmen von YouTube funktionieren – und wie du sie für dich nutzt
  • Wie du die Analytics nutzt und diese in handfeste Optimierungen verwandelst
  • Wie du deinen Upload so gut wie möglich verbreitest

YouTube ist die eine der relevantesten Plattform für Musiker*innen. Doch auf YouTube Reichweiten zu erzielen, kann hart sein. Wie man die Videoplattform optimal nutzt, erfährst du in diesem Beitrag mit Tipps und Tricks zu YouTube.

YouTube ist eines der wichtigsten Medien für Musiker*innen. Um mit Musikvideos ein großes Publikum zu erreichen, ist die Videoplattform im Grunde alternativlos. Doch wie bei jedem sozialen Medium, arbeiten auch hier verschiedene Algorithmen im Hintergrund, die entscheiden, welche Inhalte User*innen überhaupt vorgeschlagen werden. Ein grundlegendes Verständnis für die Ausspielmechanismen von YouTube kann Musikern und Managements also einen wesentlichen Vorsprung in der Platzierung und Auswertung ihrer eigenen Produktionen verschaffen.

Die Algorithmen von YouTube

Google, der Konzern hinter YouTube, hält seine Content-Algorithmen streng geheim und im ständigen Wandel, um zu vermeiden, dass man diese knacken oder umgehen kann. Dennoch schaffen es findige Analyst*innen immer wieder, durch Trial-and-Error-Verfahren und die Auswertung von Best-Practice-Beispielen, das Verhalten dieser Algorithmen zu analysieren und die entscheidenden Faktoren für den Erfolg eines Videos zu identifizieren.

Neben der Abobox gibt es drei wichtige Wege, wie User auf deine Videos stoßen können: Die Suchmaschine, Empfehlungen ähnlicher Videos und die Startseite. Jedem davon liegt ein eigener Rechenprozess zugrunde, der aufgrund von Faktoren wie Aufrufen, durchschnittlicher Abspieldauer und demografischen Daten der Zuschauer entscheidet, wie prominent ein Video ausgespielt und an welcher Stelle es empfohlen wird. Diese Faktoren nennt man Key Performance Indicator, kurz: KPIs.

Die wichtigsten KPIs

Einige dieser KPIs sind besonders relevant: Die Clickrate etwa, zeigt an, wie viele Leute deinen Upload anklicken und mindestens einen kurzen Blick ins Video werfen. Eine hohe Watchtime verrät, dass Zuschauer das Video auch eine Weile anschauen. Viele Interaktionen in Kommentarspalten und Bewertungen sind ebenfalls gern gesehen. Wie dein Video in den verschiedenen Aspekten performt, entscheidet darüber, wie und wem YouTube das Video vorschlägt. Weiter unten erfährst du mehr über die entscheidenden KPIs und wie du diese auswertest.

Tools, die du nutzen solltest

Neben Video-Uploads bietet YouTube eine Vielzahl an Funktionen, die du voll ausschöpfen solltest. Denn Videos sind nicht die einzige Möglichkeit, mit deinen Abonnenten und denen, die es werden könnten, in Kontakt zu treten. Hierfür gibt es den Community-Tab, wo du externe Links bewerben oder auf kommende Projekte verweisen kannst. YouTube-Storys funktionieren im Grunde wie bei anderen Socials. Dasselbe gilt für die #Shorts, quasi YouTubes TikTok- bzw. Reel-Funktion. Diese Funktion befindet sich allerdings noch in der Beta-Phase und wird nach und nach ausgerollt.

Die konkreten Algorithmen, mit denen YouTube arbeitet, sind streng geheim und verändern sich regelmäßig. Einerseits um nicht zu nachvollziehbar zu werden, andererseits um das Nutzererlebnis zu optimieren – denn am Ende geht es Google um die Zuschauer*innen, die möglichst viel Zeit auf YouTube verbringen sollen. Deren eigenes Nutzerverhalten spielt übrigens auch eine starke Rolle für die Ausspielung.

Analytics

YouTube bietet mit seinen Analytics umfangreiche Einblicke in die Performance deiner Uploads, das Publikum, das du erreichst, die Quellen deines Traffics und vieles mehr. Deine Analytics im Auge zu behalten und zielgerichtet auszuwerten, kann dir wertvolle Informationen geben. Diese Informationen helfen dir, deine künftigen Uploads besser zu timen, für deine Zielgruppe aufzubereiten und sinnvoll zu vertaggen. Übrigens bietet auch iGroove dir umfangreiche Analysetools für deine Streamingdaten an – so kannst du die Performance deiner Songs im Auge behalten und das bestmögliche Ergebnis forcieren.

Impressionen

Der Erstkontakt mit Zuschauer*innen erfolgt bereits über das Thumbnail und den Titel deines Videos. Wie du die optimal gestaltest, erfährst du weiter unten. Doch sobald jemand beim Vorbeiscrollen dein Video sieht, auch ohne es anzuklicken, erzielt der Upload eine sogenannte Impression, also einen Kontakt. Viele Impressionen sind gut und wichtig, bringen aber noch keinen Traffic – dafür muss das Video geklickt und mindestens 30 Sekunden angesehen werden.

Clickrate

Die Clickrate stellt das Verhältnis von Impressionen zu Aufrufen dar. Schauen also 5 von 100 Leuten, die über deinen Upload stolpern, mindestens 30 Sekunden des Videos, hat der Upload eine Clickrate von 5% – übrigens ein leicht überdurchschnittlicher Wert. Eine niedrige Clickrate liegt wahrscheinlich an einem unvorteilhaften Titel oder Thumbnail, kann aber auch darin begründet sein, dass dein Video den falschen Leuten vorgeschlagen wird. Hier kann man viel optimieren. Dazu mehr später.

Watchtime & Interaktionen

Sind Zuschauer*innen erstmal auf deinem Video gelandet, ist es wichtig, sie dort zu halten und zur Interaktion anzuregen. YouTubes Algorithmen begünstigen Uploads, die nicht schnell wieder geschlossen werden. Schauen viele Leute dein Video bis zum Ende, schließt der Algorithmus daraus, dass es sich um etwas besonders Interessantes handeln muss und spielt es entsprechend großzügig aus. Schreiben viele Nutzer*innen Kommentare oder bewerten das Video, begünstigt YouTube das Video ebenfalls enorm, da es sich offenbar um besonders erregenden oder polarisierenden Content handelt.

Demografie

YouTube verrät dir viel über deine Zuschauer*innen. Besonders Alter, Geschlecht und Wohnort sind relevante Werte. Dein Publikum zu kennen, ermöglicht dir, genau auf dessen Bedürfnisse und Verhalten einzugehen. Wenn du weißt, um welche Uhrzeit deine Zuschauer*innen am aktivsten sind, kannst du deine Uploads genau timen. Das Wissen über Fans kann dir beispielsweise auch bei der Planung deiner Merchproduktion helfen, wenn du den Größenschlüssel von der Demografie deiner Zuschauer ableitest. Hast du besonders viele Zuschauer*innen in einer bestimmten Stadt, lege dort einen Tourstopp ein.

Zugriffsquellen und Verhaltensfluss

Auch die Quellen der Zugriffe auf deine Videos zu kennen, ist ein entscheidender Vorteil. Über die Abobox kommt wenig Traffic? Kommuniziere mehr über den Community-Tab mit deinen Abonnenten, richte ggf. künftig Premieren ein. Instagram bringt dir viel Traffic? Gut zu wissen, vielleicht solltest du dort Werbung schalten oder direkt den YouTube- statt dem Streaming-Link zu deiner neuen Single posten. Die Playlist in deiner Endcard wird nicht geklickt? Füge stattdessen eine andere Single ein.

Du solltest dich unbedingt regelmäßig mit deinen YouTube-Analytics auseinandersetzen und die verschiedenen KPIs ins Verhältnis zueinander setzen. Was läuft gut? Was läuft schlecht? Optimierung funktioniert über ständiges Beobachten, Auswerten und Herumprobieren. Zwar bieten Musikvideos in dieser Hinsicht weniger Spielraum als anderer Content, doch wenn du die richtigen Schlüsse aus deinen Analysen ziehst, kannst du künftige Uploads deutlich besser auf dein Publikum und deinen Content zuschneiden.

Unterdessen hast du gelernt, wie die Content-Algorithmen von YouTube arbeiten und wie du deine Analytics auswertest, um künftige Uploads zu optimieren. Dafür musst du dein Publikum kennen und verstehen, wie dein eigener Content funktioniert. Zeigen dir deine Analytics, dass du viele Aufrufe über die Videoempfehlungen eines anderen Rappers beziehst, macht es künftig vielleicht Sinn, dessen Fans gezielt zu adressieren.

Der Kanal

Zu Beginn solltest du aber sicherstellen, dass dein Kanal gut aufbereitet ist. Besucher*innen sehen als erstes deinen Header und das Begrüßungsvideo. Du solltest für einen ansprechenden Header sorgen. Beachte, dass die Grafik je nach Endgerät skaliert. Das Begrüßungsvideo ist standardmäßig dein aktueller Upload. Du kannst auch ein dediziertes Video bereitstellen, das dich vorstellt. Im Bereich „Anpassen“ kannst du ein Wasserzeichen einstellen, deine Socials verlinken und eine eigene Kanal-URL festlegen. Außerdem ist es wichtig, passende Tags für deinen Kanal festzulegen.

Das Keyword

Zentrum der YouTube-SEO sind die Tags. Das sind Schlagwörter, mit deren Hilfe YouTube deinen Upload einordnet. Ein Tutorial darüber, wie man einen Rapsong abmischt, sollte den Fokus klar auf die Schlagwort-Abfolge „Rapsong abmischen“ legen – danach wird viel gesucht und YouTube kann mit der Info über den Inhalt des Videos einiges anfangen. Auch Variationen wie „HipHop Song mixen“ können hilfreich für die Auffindbarkeit sein. Auf welche Formulierung du deinen Fokus setzen solltest, kannst du in den Google Trends prüfen – dort kann man das Suchaufkommen seiner Keywords überprüfen.

Titel und Thumbnail

Das wichtigste Schlagwort sollte am Anfang des Videotitels platziert werden. Für Musikvideos ist das meistens der Name. Das Titelformat für Musikvideos ist mehr oder weniger standardisiert – mit dem Format „Name – Songtitel (Produzent*in)“ kannst du wenig falsch machen. Formulierungen wie „Official Video“ spielen eigentlich kaum noch eine Rolle. Dass es sich um ein Video handelt, sollte man schon im Thumbnail auf den ersten Blick sehen. Das Singlecover ist also meistens wenig geeignet. Außerdem sollte man dich sofort erkennen können – kleinteilige Details sind tabu!

Beschreibung

Dein Schlagwort sollte auch in der Videobeschreibung, die gerne viel Text beinhalten darf, häufig vorkommen. 2-3 Mal pro 100 Wörter wäre optimal. Je weiter vorne im Text ein Begriff steht, desto relevanter erachtet YouTube ihn als Schlagwort. Das gilt auch für den Videotitel. Du kannst auch verwandte Videos, mit denen der Algorithmus deinen Upload in Verbindung bringen soll, in der Beschreibung verlinken. Hashtags, die du in der Beschreibung verwendest, werden über dem Titel angezeigt.

Die Tags

Die Tags selbst werden von YouTube nicht mehr so stark gewertet, wie noch vor wenigen Jahren. Mittlerweile sind Schlagworte in Titel und Videobeschreibung sowie das Verhalten deiner Zuschauer viel relevanter. Dennoch solltest du deine Uploads ordentlich taggen. Je nach Strategie kannst du deine Tags breit streuen, um YouTube umfassend über die Inhalte deines Uploads zu informieren, oder du gehst sparsam mit Tags um – das ist meist gewinnbringender. Viele Tags verwässern die relevantesten Begriffe, sodass der Algorithmus nicht genau wissen kann, worauf er den Fokus legen soll.

Deinen YouTube-Upload optimal aufzubereiten, kann über Sieg und Niederlage auf der Videoplattform entscheiden. Mit unserem Crashkurs hast du nun das nötige Rüstzeug, um dich im Dschungel der Videoplattform zurechtzufinden.

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