Wieso für Musiker die Krise auch nach der Pandemie weitergehen wird

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Was du im Beitrag erfährst:
  • Wieso Musiker nicht nur zu den ersten gehörten, die von der Pandemie betroffen waren, sondern auch zu den letzten gehören werden, die komplett zur Normalität zurückfinden werden
  • Was dies mit den Verwertungsgesellschaften wie GEMA oder GVL zu tun hat
  • Wie stark die Ausschüttungen der Verwertungsgesellschaften abgenommen haben

Selbst wenn die Pandemie bald vorbei wäre, werden viele Künstler die Nachwirkungen noch länger spüren. Was dies mit der GEMA und GVL zu tun hat und wieso man als Musiker die Auswirkungen erst 2021 oder 2022 spüren wird, erfährst du hier.

Die Situation vieler Musiker sieht gegenwärtig wohl in etwa so aus: Die Einnahmen aus Streams und Verkäufen bleiben mehr oder weniger stabil, sie erhalten Geld von den Verwertungsgesellschaften aber was fehlt sind die Einnahmen von Auftritten und damit verbunden vielleicht auch ein Einbruch beim Merch-Verkauf.

Werfen wir einen Blick in eine hoffentlich baldige Zukunft, in der die Pandemie unter Kontrolle ist. Die Einnahmen aus dem Live-Sektor fließen wieder wie gewohnt und somit ist alles gut und wie früher. Leider nicht ganz. Das Problem liegt bei den Einnahmen von den Verwertungsgesellschaften, also GEMA und GVL (in der Schweiz SUISA und Swissperform in Österreich AMK und LSG). Diese bezahlen nämlich mit einer Verzögerung von 6 Monaten bis zu zwei Jahren aus. Für Künstler macht sich ein Rückgang als erst später bemerkbar.  

Und dieser Rückgang ist massiv. Gemäß dem kürzlich veröffentlichten Global Collections Report werden die weltweiten Einnahmen zwischen 1,8 und 3,1 Milliarden abnehmen. Nachdem diese jahrelang gewachsen waren, rechnet man 2020 mit einem Rückgang von 20-35%. Richtig zu spüren bekommen werden Musiker diesen Rückgang jedoch erst 2021 oder gar 2022. Da in Europa die Hälfte aller Einnahmen generiert werden, sind wir hier besonders betroffen.

Zurückzuführen sind die sinkenden Zahlen auf den praktisch komplett lahmgelegten Live-Sektor aber auch auf die Schließung von Restaurants, Bars etc., die Lizenzgebühren für das Abspielen von Songs bezahlen müssen.  

Leider ist es so, dass Musiker zu den ersten gehörten, die von der Krise betroffen waren und auch zu den letzten gehören werden, die komplett zur Normalität zurückfinden werden.

Somit ist es essentiell, dass jeder Musiker diese sinkenden Einnahmen in seine Finanzplanung miteinbezieht. Ebenso wichtig wäre es, dass nun schnell und unbürokratisch eine langfristige staatliche Hilfe für Künstler aufgegleist wird.

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