SoundCloud führt das User Centric Modell ein

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Was du im Beitrag erfährst:
  • SoundCloud wagt den Wechsel von Pro Rata zu User Centric
  • Dies gilt jedoch nur einen für einen Teil der Artists
  • Wie die Streamingeinnahmen nun neu verteilt werden

Wir hatten bereits über das Gerücht berichtet, dass SoundCloud als erste Streamingdienst vom Pro-Rata- zum User-Centric-Modell umsteigt. Dies ist nun Tatsache – zumindest teilweise.

Während beim Pro-Rata-Modell alle Streams in einen Topf geworfen werden, geht bei der User-Centric-Methode das Geld jedes Users nur an die Künstler, welche er effektiv gehört hat.

Die Umstellung findet am 1. April statt, jedoch wird das neue Modell nur für Artists angewendet, die ihre Musik direkt über SoundCloud hochladen. Genauer gesagt sind dies die rund 100.000 Kunden die SoundCloud Premier, Repost by SoundCloud oder Repost Select nutzen. Diese drei Features sind jedoch nicht kostenlos – um also Teil des User Centric Modells zu werden, muss man SoundCloud bezahlen.

Wie berechnet SoundCloud die Auszahlung?

Der Anteil, den der Künstler erhält, wird errechnet basierend auf der Zeit, die der Hörer den Artist gehört hat im Verhältnis zur gesamten Hörzeit pro Monat. Zudem fließt mit ein, wie viel Werbung der Hörer auf der Plattform konsumiert hat, oder ob der das kostenpflichtige SoundCloud Go+ nutzt.

Es gibt aber auch noch Fragen, die SoundCloud bislang unbeantwortet gelassen hat.

Das wäre zum einen, ob das User Centric Modell auch für das Publishing, also die Anteile der Songwriter und Komponisten, angewendet wird. Zum anderen ist noch unklar, wie die Abrechnung funktioniert, wenn ein Hörer sowohl Musik von Künstlern hört, die direkt hochladen (User Centric), wie auch solche, die von Labels oder Vertrieben (Pro Rata) angeliefert wurden.

User Centric: Vorteile für Künstler?

Nachdem sich bislang jedoch kein großer Streamingdienst dazu durchringen konnte, das Modell zu wechseln, werden wir nun jedoch erstmals sehen, ob dieses System den unabhängigen Musikern tatsächlich Vorteile bringt. Der zu verteilende Kuchen ist jedoch noch einigermaßen überschaubar: 2019 (noch keine neueren Zahlen verfügbar), machte SoundCloud mit Werbung und den Subscriptions von Hörern einen Umsatz von 99,5 Millionen Dollar.

Ob bald auch andere Streamingdienste umsteigen, steht gegenwärtig in den Sternen und hängt wohl stark von den Majorlabels ab. Da die Majors sich zwar offen für Gespräche zeigen aber auch nicht mehr, ist nicht davon auszugehen, dass sich hier bald etwas ändern wird. Dank SoundCloud werden wir aber nun zumindest eine Vorstellung erhalten, ob ein Systemwechsel überhaupt wünschenswert ist aus Sicht der Musiker.

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