Die Veranstaltungsbranche ist riesig und wichtig

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Was du im Beitrag erfährst:
  • Welche Umsatzeinbußen die Pandemie verursachte
  • Welche Umsätze die Veranstaltungsbranche generiert
  • Wie viele Menschen in der Veranstaltungswirtschaft beschäftigt sind

Die Studie

Die Durchführung der „Zähl dazu- Studie“ wurde mit 50.200€ durch eine Crowdfunding-Kampagne finanziert. Dafür erhob die Interessengemeinschaft Veranstaltungswirtschaft (IGVW) in Kooperation mit der TU Chemnitz und dem Research Institute for Exhibition and Live-Communication (RIFEL) wichtige Daten zur aktuellen Lage der Branche. Die Studie wurde von April bis Mai 2021 durchgeführt und widmet sich besonders wirtschaftlichen Faktoren.

Die Pandemie

Ein besonderes Augenmerk wurde natürlich auf die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie gelegt. Mehr als die Hälfte aller Unternehmen gab an, mindestens 80% Umsatzeinbußen zu verzeichnen. Knapp 90% konnten nicht mehr als die Hälfte ihrer eigentlichen Einnahmen erzielen. Gerade mal 2% der der Befragten gaben an, keine Verluste zu beklagen.

Die Umsätze

Aber um welche Summen geht es hier eigentlich? Den Erhebungen zufolge konnte der deutsche Veranstaltungssektor 2019 alleine durch seine Kernbereiche einen Umsatz von etwa 81 Milliarden Euro generieren. Einnahmen aus verwandten Wirkungskreisen wie beispielsweise von Hotels durch Übernachtungen von Veranstaltungsgästen generierte Umsätze sind dabei nicht inbegriffen. Die Wertschöpfungskette der Veranstaltungsbranche kann es also durchaus mit Wirtschaftszweigen wie beispielsweise dem Gastgewerbe aufnehmen, das 2019 99,1 Milliarden Euro umsetzen konnte.

Die Menschen

Umsätze sind aber nicht alles. Die Veranstaltungswirtschaft besteht laut Studie aus rund 243.000 Unternehmen mit über 1.1 Millionen Erwerbstätigen. Eine ganze Menge Existenzen, die mehr oder weniger am Verlauf und dem Umgang mit der Pandemie hängen. Über 128.000 dieser Unternehmen sind Kleinstunternehmen. Sie generieren also unter 22.000€ Umsatz im Jahr – viele Menschen in der Branche dürften also eher knappe Rücklagen für die Krise haben.

Der ideelle Wert

Abgesehen von enormen finanziellen Schäden für einen relevanten Wirtschaftszweig und die Existenz von über einer Million beschäftigter, darf man eines nicht vergessen: Den ideellen Wert der Branche. Neben der Wertschöpfung bringen Konzerte, Theaterstücke und andere Shows den Menschen Spaß, Erholung, Denkanstöße und so vieles mehr. Die Studie zeigt, dass der wichtigste Standort für die meisten Unternehmen das eigene Bundesland ist – dort haben sich kulturelle Epizentren gebildet. Kultur und Erholung sind mit wirtschaftlichen Kennzahlen nämlich leider nicht aufzuwiegen.

Wie geht’s weiter?

„Zähl dazu“ ist die erste Studie, die sich ausführlich mit der aktuellen Situation der Veranstaltungswirtschaft befasst. Als Schritt zur Schärfung eines besseren Branchenverständnis‘ hat die Erhebung einen unschätzbaren Wert und bildet eine Gesprächsgrundlage für die politische Kommunikation. Dass die neuen Daten den Kurs der Entscheidungsträger*innen nun schlagartig in andere Bahnen lenken, darf allerdings bezweifelt werden.

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