Musikrelease planen und promoten – wie mache ich es richtig?

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Was du im Beitrag erfährst:
  • Wieso eine gute Planung wichtig ist
  • Welche Punkte es nach dem Ende der Aufnahmen zu beachten gilt
  • Wie du dein Release promotest

Bist du an dem Punkt angelangt, wo du dein Album, oder auch eine EP oder Single, veröffentlichst, hast du im Normalfall schon einige Erfahrungen im Musikgeschäft gesammelt.

Zudem hast du viel Arbeit und Herzblut in dein Release gesteckt und deshalb soll das volle Potential ausgeschöpft werden. Dieser Blogbeitrag soll dir dabei helfen eine gute Strategie für deine Veröffentlichung zurechtzulegen und zeigt verschiedene Faktoren, die den Erfolg beeinflussen.

Gute Planung ist die halbe Miete

Die meisten Musiker geniessen, verständlicherweise, vor allem das Musikmachen an sich. Doch was bringt es, wenn man auf einem fertig aufgenommenen Album sitzt aber alle anderen Punkte, die für eine professionelle und somit auch erfolgsversprechende Veröffentlichung wichtig sind, vernachlässigt hat?

Das Ende der Studioaufnahmen naht – was gilt es zu beachten?

Es ist deshalb essentiell verschiedene Punkte bereits zu planen, wenn die Aufnahmen des Albums langsam dem Ende zugehen:

  • Wo will ich mein Album mischen und mastern?
  • Wie finanziere ich mein Release / wie komme ich an Fördergelder?
  • Zu welchen Songs drehe ich Videos und mit wem?
  • Wer macht das Artwork und wie soll dieses aussehen?
  • Was für eine PR-Strategie verfolge ich und welche Medien gehe ich dafür an?
  • Will ich mein Release auch physisch veröffentlichen und wenn ja mit welchem Presswerk arbeite ich?
  • Wo findet die Plattentaufe statt und wie komme ich sonst an Konzerte?

Diese und noch viele weitere Punkte gilt es früh genug zu beachten damit man nicht irgendwann ein fertiges Album hat, dieses aber nicht veröffentlichen kann weil man das Rundherum vernachlässigt hat. Bei vielen dieser Punkte kann dich iGroove unterstützen, setze dich dafür früh genug mit uns in Verbindung.

Wie promote ich mein Release?

Wenn dein Album fertig gemastert ist, das Artwork steht und auch das Releasedate festgesetzt ist, geht es darum deine Musik zu promoten. Abgesehen von Konzerten gibt es dafür verschiedene Möglichkeiten, von denen wir dir einige vorstellen wollen.

Musikvideo

Musikvideos bleiben eines der besten Tools um dein Release zu bewerben. Deine Fans können einen kompletten Song deines Albums hören und diesen auch in den sozialen Medien teilen. Gerade wenn man mehrere Clips zu einem Album releasen kann, bietet es sich an ein Video zum Start des Vorverkaufs zu veröffentlichen.

Nutze die Beschreibung deines Musikvideos zur Promotion

Kleiner Tipp: Bei der Videobeschreibung die Links zu den Stores und das SMS-Keyword zuoberst einsetzen damit diese immer sichtbar sind, wenn dein Video geteilt oder abgespielt wird. Um das Video zusätzlich zu pushen kann man dieses beispielsweise mit einem «Boost» bei Facebook bewerben (mehr dazu weiter unten) oder dem «Share & Download» Tool von iGroove.

Digitale Promotion / Re-Marketing

Die Möglichkeiten für Promotion sind vielfältig und der Kreativität sind eigentlich keine Grenzen gesetzt. Natürlich sind auch klassische Promotion-Tools wie Flyer oder Stickers weiterhin eine Möglichkeit, die Leute zu erreichen.

Wirklich zielgerichtete Werbung findet aber heutzutage im digitalen Raum statt. Wenn man es richtig anstellt, kann man auch mit einem kleinen Werbebudget einen maximalen Werbeeffekt erzielen.

Digitale Werbemöglichkeiten effizient nutzen

Um die digitalen Werbemöglichkeiten so effizient wie möglich zu nutzen, muss man sich im Vorfeld Gedanken zur Zielgruppe machen. Grundsätzlich unterscheidet man zwei Arten von Zielgruppe

  • Zielgruppe anhand von Kriterien wie Wohnort, Sprache, Alter, Geschlecht etc. (Neue Kunden erreichen)
  • Zielgruppe aufbauend auf bestehenden Kunden (Re-Marketing)

Neue Kunden erreichen

Verschiedene Plattformen bieten unterschiedlichste Werbemöglichkeiten an bei welchen man gegen Bezahlung seine Reichweite erweitern kann. Empfehlenswert ist sicherlich Werbung über Facebook zu schalten. Dies mit dem «Boost»-Button, bei welchem du die Zielgruppe und das Budget selbst definieren kannst.

Fans gewinnen

Man kann es auf die Fans und deren Freunde beschränken oder ergänzen durch Fans von Bands, die ähnliche Musik wie du machen. Man kann mit einem kleinen Betrag beginnen und wenn das Ergebnis zufriedenstellen ist den Betrag erhöhen. Sollte es nicht zu mehr Klicks, Likes und Plays führen, hat man die Möglichkeit die Zielgruppe anzupassen.

Je besser du die Zielgruppe eingrenzt, desto mehr Klicks pro Einblendung wirst du erzielen und desto weniger Kosten pro Klick fallen an. Eine kostengünstigere und effizientere Möglichkeit für Promo gibt es sonst kaum.

Re-Marketing

Eine weitere sehr effiziente Werbeform für Musiker ist das Re-Marketing. Dank dem Re-Marketing lassen sich Personen identifizieren, welche sich bereits für deine Musik interessiert haben in dem sie beispielsweise deine Website besuchten oder deinen Videoclip auf YouTube angeschaut haben. Dank dem Re-Marketing wird nun diesen Personen eine bestimmte Werbung eingeblendet, sobald sie wieder im Internet surfen.

Du kennst dies sicherlich bereits: Du hast dir zum Beispiel einen neuen Sneaker angeschaut und bekommst danach auf verschiedensten Seiten Werbung für genau diesen Schuh. Die Werbung scheint dich überall hin zu verfolgen.

Beim Kunden erweckt dies den Eindruck, dahinter stecke ein riesiges Werbebudget doch in Tat und Wahrheit ist dies eine der kostengünstigsten Werbemöglichkeiten, da sie den Streuverlust um bis zu 95% reduziert. Dies weil die Werbung ausschliesslich Personen angezeigt wird, die sich bereits für deine Musik interessiert haben.

Dies ist zusätzlich wichtig, da man bei Internetwerbung häufig einen fixen Betrag pro 1000 Einblendungen bezahlt und ein Streuverlust deshalb schnell ins Geld geht.

Um von dieser effizienten Lösung profitieren zu können, musst du auf deiner Website, deinem Blog etc. die «Re-Marketing Pixel» der jeweiligen Anbieter (z.B. Facebook, Google etc.) installieren. Dieser übergibt die nötigen Besucherdaten an die Re-Marketing Plattformen. Vier dieser Re-Marketing Plattformen wollen wir dir nun vorstellen:

Facebook-Re-Marketing für Musiker

Neben dem bereits oben beschriebenen «Boost» (Beitrag bewerben) gibt es eine weitere Methode und zwar separate Banner, die auf der rechten Seite oder im Newsfeed eingeblendet werden. Dafür muss zwingend der «Re-Marketing Pixel» installiert sein. Es empfiehlt sich auf Facebook ungefähr 80% des Budgets in Neukunden, also den «Boost», und die restlichen 20% in Re-Marketing zu investieren.

YouTube-Re-Marketing für Musiker

In Kombination mit Re-Marketing ist YouTube eine der besten Plattformen um für Musik zu werben. Es empfiehlt sich deshalb hier nur auf Re-Marketing zu setzen. Bei YouTube gibt es die Möglichkeiten von Video (Pre-Roll) wie auch Text-Werbung.

Die Zielgruppe lässt sich anhand der Betrachter deiner bisherigen Musikvideos eingrenzen. Du kannst beispielsweise deine Werbung nur den Kunden einblenden lassen, welche in den letzten 90 Tagen eines deiner Videos geschaut haben. Schaut sich diese Person ein beliebiges Video an, welches für Werbung freigegeben wurde, läuft dein Video als Pre-Roll Clip bevor das eigentliche Video startet.

Google-Re-Marketing für Musiker

Auch bei Google bietet es sich an, einzig auf Re-Marketing zu setzen. Bei deinen Kampagnen kannst du zusätzlich auf deine Re-Marketing Listen von YouTube zugreifen.

Diesen Personen kannst du dann beispielsweise eine Werbung für dein Album einblenden lassen, wenn sie das nächste Mal eine Website besuchen, welche Werbung via Google aufschaltet. Wenn du den Google Re-Marketing Pixel auf deinen Webseiten installierst, kannst du ebenfalls Re-Marketing Kampagnen für das Google Suchnetzwerk schalten.

Wenn die Besucher deiner Webseiten also das nächste Mal bei Google nach etwas suchen werden sie, unabhängig vom Suchbegriff, deine Anzeige präsentiert bekommen.

AdRoll-Re-Marketing für Musiker

Die Firma AdRoll bietet die wohl grösste Abdeckung von kleineren Websites und Portalen, welche Werbeschaltung via Re-Marketing unterstützen. Im Gegensatz zu Facebook, Google und YouTube bietet AddRoll jedoch keine Text oder Video-Anzeigen, sondern auschliesslich klassische Bannerschaltungen.

Für eine Ad-Roll-Kampagne musst du also erst eigene Banner in den Standard-Formaten erstellen und es ist weiter zwingend nötig den Re-Marketing-Pixel auf deiner Website einzubauen, damit deine Fans beim Besuch deiner Homepage identifiziert werden.

AdRoll empfiehlt sich vor allem für grössere Kampagnen, da man dadurch zusätzliche Reichweite erreicht. Bei einem kleineren Budget ist es besser sich auf Facebook und YouTube zu konzentrieren.

Newsletter

Der wohl günstigste Weg dein Release zu promoten ist der Newsletter, da du so Leute erreichst, die sich für deinen Sound interessieren aber nicht regelmässig deine Website oder deine Facebook-Page besuchen.

Dies allerdings nur, wenn du bereits fleissig die Kontaktdaten deiner Fanbase gesammelt hast. Diese Kontakte sammeln kannst du über deine Website, bei Konzerten oder auch, wenn du kostenlose Promotion Musik veröffentlichst, die Fans dafür aber ihre Mail-Adresse angeben müssen.

Richtige Zielgruppe bilden für deinen Newsletter

Es bringt weder etwas den Newsletter an Leute zu senden, die diesen nicht bestellt haben und ebenso wenig lohnt es sich, zu viele Newsletter zu versenden. Wir empfehlen drei Newsletter zeitnahe zum Release:

  1. Zum Start des Vorverkaufs: Informiere deine Fans, dass dein Release jetzt vorbestellt werden kann. Wie schon erwähnt würde es sich anbieten zu diesem Zeitpunkt ein Musikvideo zu veröffentlichen und mit diesen den Vorverkauf zu promoten. Natürlich auf keinen Fall alle Links zu deinem Release vergessen!
  2. Am Tag des Releases: Informiere deine Fans, dass das Release nun erhältlich ist und bedanke dich für die Vorbestellungen. Dies wäre auch ein guter Zeitpunkt um zum Beispiel mit einem Video nochmals zu erklären, wie man das Release ganz bequem per SMS bestellen kann.
  3. Startdatum Streaming: Bedanke dich bei allen, die dein Release gekauft habe und weise darauf hin, dass dieses nun auch bei den Streamingplattformen erhältlich ist. Vergiss nicht auch auf Konzerte oder alle bisherigen Erfolge des Releases (Chartplatzierungen, Medienberichte etc.) hinzuweisen.

PR-Arbeit

Die Pressearbeit ist eine der wichtigsten und gleichzeitig schwierigsten Aufgaben die du in Angriff nehmen musst. Neben guter Musik brauchst du auch eine interessante Geschichte und ein gutes Netzwerk an Journalisten. Ein Patentrezept und eine Erfolgsgarantie gibt es dabei aber nie.

Eine gute Geschichte

In der Inbox von Journalisten landen täglich unzählige Mails und wöchentlich erscheinen verschiedenste neue Releases. Um aus dieser Masse herauszustechen braucht es eine gute Geschichte, welche die Journalisten aufgreifen können. Gute Musik alleine hilft leider selten.

Pressemappe

Journalisten sind häufig im Stress und ihnen fehlt die Zeit alles zu recherchieren. Deshalb ist es wichtig ihnen alle Informationen zu deiner Person / Band gebündelt zu senden.

Neben der Musik und den Infos zu deinem aktuellen Release gehören dazu auch eine Biographie, Links zu Videos, andere Presseartikel und allenfalls auch Fotos in hoher Auflösung. So hat der Journalist gleich alles was er für einen Artikel oder Beitrag benötigt.

Persönliche Kontakte – das Netzwerk

Vieles läuft auch bei der Pressearbeit über persönliche Kontakte. Es ist deshalb wichtig sich ein Netzwerk aufzubauen und möglichst mit den Journalisten in Kontakt zu bleiben.

Es lohnt sich also die Kontakte gut zu archivieren zum Beispiel von Journalisten, die bereits über dich berichtet haben oder auch solche, die über ähnliche Musik geschrieben haben. Zudem solltest du alle Berichte, Interviews etc. über dich aufbewahren.

iGroove bietet dir einen Service für Pressearbeit und Pressetexte mit einem Medienverteiler von über 100 Adressen der wichtigsten Medien der Schweiz. Mehr Infos dazu hier.

Und wie komme ich nun in die Charts?

Natürlich vertreten viele Musiker die Meinung, dass ein Einstieg in die Charts nichts über die Qualität der Musik aussagt und deshalb nicht oberste Priorität hat.

Dem stimmen wir voll und ganz zu, man darf aber auch nicht vergessen, dass ein hoher Charteinstieg die Aufmerksamkeit für dein Release deutlich erhöhen kann. Der kommerzielle Erfolg kann also auch in anderen Bereichen zu einem Türöffner werden (z.B. mehr Konzerte, grössere Medienpräsenz).

Faktoren für den Charteinstieg

Viele Faktoren beeinflussen einen Charteinstieg angefangen bei dem kommerziellen Potential deiner Musik oder der Grösse deiner Fanbase. Doch es gibt auch einige einfache, eher technische Punkte die man keinesfalls ausser Acht lassen sollte.

Basic Infos über die DACH-Charts

Die offiziellen Verkaufscharts in Deutschland, der Schweiz und Österreich werden wöchentlich erhoben. Gewertet werden physische und digitale Verkäufe, SMS-Sales (bisher nur in der Schweiz) wie auch Streams. Wichtig zu beachten ist, dass die Verkäufe immer von Freitag bis Donnerstag erfasst werden.

Deshalb sollte man sein Releasedate unbedingt auf einen Freitag legen um das Maximum aus der wichtigen ersten Woche herauszuholen.

Was braucht es überhaupt um für die Charts gezählt zu werden?

  • EAN und ISRC Codes (iGroove stellt diese zur Verfügung)
  • Verkäufe in mindestens drei verschiedenen Shops (z.B. bei iTunes, Google Play und iGroove)

Wie wird gezählt?

Wie erwähnt ist die Chance in der ersten Woche nach Release am grössten in die Charts zu kommen. Hilfreich dafür sind Vorbestellungen, diese werden am ersten Tag der Veröffentlichung übermittelt und zu den Charts gezählt.

Es empfiehlt sich daher den Vorverkauf zwei bis drei Wochen vor dem Releasedate zu starten um möglichst viele Pre-Orders sammeln zu können. Wenn du dich entscheidest über iGroove zu releasen, solltest du dein Release im Idealfall drei bis vier Wochen vor der Veröffentlichung anliefern.

Über welche Plattformen releasen und wann?

Man muss sich grundsätzlich überlegen, ob man sein Release auf allen Plattformen anbieten oder man auf einige Plattformen beschränken will.

Streaminganbieter empfehlenswert?

Diese Frage stellt sich vor allem bei den Streaminganbietern. Bekanntlich schütten diese nur sehr wenig Geld an die Musiker aus und die Streams zählen auch nur in sehr geringem Verhältnis für die Charts.

Alles in allem ist das Streaming also vor allem in finanzieller Hinsicht nicht sonderlich interessant. Trotzdem empfiehlt es sich sein Album auf Spotify und Co. anzubieten allerdings nicht ab dem Releasedate, sondern erst dann, wenn die digitalen und physischen Verkäufe zurückgehen, was in der Regel vier bis acht Wochen nach Release der Fall ist.

Wenn du dein Release also erst später bei den Streamingdiensten anbietest, erreichst du die Hörer, die nicht warten wollen und somit dein Release kaufen. Zum Start des Streamings kann man allenfalls den Preis des Downloads ein wenig senken und somit einige doch noch davon überzeugen, dass sie sich dein Release downloaden und nicht nur Streamen.

Achtung: Bei diversen Plattformen (iTunes etc.) kann eine Preisänderung mehrere Wochen dauern.

Hinweis: iGroove bietet dir die Möglichkeit, ein separates Releasedatum für die Streaming-Dienste anzugeben.

Musik per SMS verkaufen

Der SMS Download hat bereits vielen Künstlern dabei geholfen bis zu 65% mehr Verkäufe zu generieren was sich schnell auf eine bessere Chartposition auswirken kann. Mit dem SMS-Download können auch Leute dein Album bequem kaufen, die weder iTunes, PayPal noch eine Kreditkarte haben.

Da einige diese Möglichkeit Musik zu kaufen womöglich noch nicht kennen lohnt es sich, deine Fans darauf aufmerksam zu machen und zu erklären, wie es funktioniert. Am Besten bewirbst du dein SMS Keyword (plus die Nummer, an die das SMS gesendet werden muss sowie den Preis des Albums) mit einem Video und natürlich auch über Facebook etc.. Die SMS-Option ist auch praktisch bei direktem Kontakt mit Fans oder Bekannten.

Du kannst ihnen mitteilen, dass sie dein Album direkt jetzt per SMS kaufen können. Bis sie Zuhause sind haben sie womöglich nämlich längst wieder vergessen, dass sie sich noch dein Album auf iTunes besorgen wollten.

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