Der Algorithmus von TikTok

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Was du im Beitrag erfährst:
  • Welche Inhalte die Algorithmen von TikTok analysieren
  • Welche Feedbacks TikTok berücksichtigt und welche die wichtigsten sind
  • Aufgrund welcher Kriterien ein Video einem User vorgeschlagen wird
  • Wie du den TikTok-Algorithmus stimulieren kannst

Bereits vor knapp einem Jahr zeigten wir in einem Beitrag, wie der Algorithmus von TikTok funktioniert. Nun sind interne Dokumente geleakt, welche die New York Times publik gemacht hat und die einen noch genaueren Einblick geben. Da der TikTok-Algorithmus von vielen als revolutionär angesehen wird, waren Fachleute erstmal überrascht, dass sich dieser nicht grundlegend von den Algorithmen von z.B. YouTube oder Spotify unterscheidet.

Man muss sich nichts vormachen, primär dient der TikTok-Algorithmus den Geschäftszielen. Er soll mehr aktive Nutzer anziehen und diese an die Plattform binden. Je stärker die Bindung ist und je intensiver die User die Plattform nutzen, desto mehr Daten kann TikTok sammeln, was den Algorithmus zusätzlich verbessert.

Wie andere Social-Media-Plattformen oder DSPs schlägt TikTok seinen Usern einerseits Videos vor, die ähnlich sind, wie diejenigen du er bereits geschaut hast. Zusätzlich werden Videos vorgeschlagen, die von Usern geschaut wurden, die ähnliche Videos wie du konsumierten.

So weit so bekannt, die Frage ist nun, welche Faktoren entscheidend sind, dass ein Video vorgeschlagen wird.

Analyse der Inhalte

Sobald ein User ein Video uploaded, analysieren verschiedene unabhängige, aber miteinander verwobene Algorithmen den Inhalt. Konkret sind dies folgende Parameter:

  • Videobeschreibung
  • Videoformat
  • Hashtags
  • Verwendete Musik / sonstige Sounds
  • Verwendete Effekte

Doch die Analyse endet nicht bei den Metadaten, die man bereitstellt. Ebenso wird der Audioteil des Videos analysiert, also was in dem Clip erzählt oder gesungen wird, und alle Inhalte des Bilds werden gescannt. Der Algorithmus kann also z.B. erkennen, dass in einem Video eine Frau, ein Laptop und ein Kaffeebecher zu sehen sind. So erhalten die Algorithmen zahlreiche Informationen, die nicht zwingend schon aus den Metadaten gelesen werden können.

Dieser algorithmische Check dient auch dazu, verdächtige Videos zu erkennen, welche dann manuell überprüft werden. Sobald der automatische oder gegebenenfalls manuelle Test bestanden ist, wird das Video einer kleinen Gruppe von Usern eingeblendet, um erste Feedbacks, sprich Daten, zu sammeln. Wenn das Feedback gut ist, es also oft geschaut, kommentiert, geteilt und wiedergeschaut wird, wird es einer größeren Gruppe vorgeschlagen. Bleibt das Feedback gut beginnt das Spiel von vorne und so geht es kontinuierlich weiter, bis das Video immer mehr Leuten eingeblendet wird.

Feedbacks

Es gibt zwei verschiedene Feedbacks, die TikTok unterscheidet:

  • Aktive Feedbacks (Likes, Kommentare, Follows)
  • Passive Feedbacks (Playtime, Completion Rate, also wie oft die Videos zu Ende geschaut werden, Rewatch Rate)

Von all diesen verschiedenen Feedbacks haben die Completion- und die Rewatch Rate den meisten Einfluss. Im Vergleich zu anderen Plattformen werden Shares nur sehr begrenzt berücksichtigt. Vermutlich liegt dies daran, dass es viele weniger Shares gibt als Likes oder Kommentare. Und die goldene Regel ist: je mehr Daten, desto besser.

Wenn die Performance nachlässt, wird das Video nicht mehr vom Algorithmus empfohlen. Sollte das Video auch ohne Push des Algorithmus, also durch die Promotion des Creators oder andere Faktoren, gute Ergebnisse erzielen, kann es eine zweite Chance erhalten und der Algorithmus greift es wieder auf und schlägt es neuen Usern vor. Doch wie entscheidet TikTok, welchen Usern es was für Videos zeigt?

Analyse der User

Der Algorithmus kann bereits die Vorlieben eines Users erahnen, wenn dieser erst acht Videos geschaut hat. Gerade wenn noch wenige Daten vorhanden sind, fließen auch Geräte-, Länder- und Kontoeinstellungen, Sprachpräferenzen oder der Gerätetyp mit ein. Je mehr Interaktionen ein User getätigt hat, desto genauer werden natürlich die Vorschläge.

Aufgrund der Interaktionen eines Users wird basierend auf dessen Verlauf für jedes Video ein Score erstellt. Je grösser die Chance ist, dass der User ein Video mag, kommentiert oder bis zum Ende schaut, desto höher ist die Punktezahl. Die Videos mit der höchsten Bewertung, landen dann schließlich im For You Feed des Users.

Engagement

Ein weiterer wichtiger Faktor ist, wie die Creator agieren. Wie oft laden sie neuen Content hoch (je häufiger, desto besser), wie viele User besuchen das Profil und schauen sich dort weitere Videos an und schöpft der Creator alle Möglichkeiten aus, nutzt er also z.B. Live Streams oder das Donations-Feature? Aus den Leaks geht hervor, dass TikTok durchaus auch kleineren Creatorn die Chance gibt viral zu gehen. Der Algorithmus ist zudem stark darauf ausgelegt, Wiederholungen zu vermeiden.

Optimiere deine Uploads

Wer auf TikTok Erfolg haben will, muss sich bewusst sein, dass die Plattform Zeit benötigt. TikTok lässt sich nicht einfach nebenbei zu sieben anderen Social-Media-Plattformen betreuen. Entweder man investiert Zeit in gute Inhalte, oder man lässt es bleiben. Dies auch, weil man für TikTok immer exklusiven Content herstellen sollte. Dasselbe für Reels, Snapchat, Shorts, TikTok und Spotify Canvas zu verwenden, ist nicht zielführen. Zudem sollte man im Minimum wöchentlich posten, wenn man es wirklich ernst meint, besser sogar mindestens einmal täglich.

Präzise Videobeschreibungen und passende Hashtags machen es dem Algorithmus einfacher ein Video einzuordnen. Gerade wenn man neu ist bei TikTok oder noch nicht so viele Follower hat, sollte man versuchen seine Nische zu finden. Dies lässt sich über die passenden Beschreibungen und Hashtags gut steuern. Zudem sollte man auf die Qualität des Videos (z.B. die Beleuchtung) achten und auch auf die Elemente, die man darin verwendet. Wir erinnern uns: alles was in dem Video zu sehen ist, wird von dem Algorithmus gescannt.

Achte besonders auf die ersten Sekunden des Clips, da dieser die Zuschauer*innen sofort catchen muss. Da viele Videos ohne Ton schauen, lohnt sich das Einblenden von Texten. Natürlich sollte man auch regelmäßig, wenn auch vielleicht nicht gerade in jedem Clip, seine eigene Musik einbinden.

Analytics

Um einerseits zu verstehen, wer dein Publikum ist und zum anderen, welche Videos gut performen, sollte man konstant die von TikTok zur Verfügung gestellten Daten analysieren. So findest du z.B. raus, wie viele User deine Musik in ihre Posts einbinden.

TikTok Snippet über iGroove

Damit du das Maximum aus den Sound-Einbindungen bei TikTok herausholen kannst, bietet dir iGroove neu die Möglichkeit ein separates TikTok Snippet hochzuladen. Weiter ist es möglich für dieses Snippet ein separates Releasedatum zu definieren. Du kannst das Snippet also beispielsweise schon zwei Wochen vor Release bei TikTok bereitstellen, um einen Hype aufzubauen und die Vorfreude auf die Veröffentlichung zu steigern.

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