Coronakrise – So können MusikerInnen finanzielle Engpässe überbrücken

- Wie ich Unterstützung von staatlichen Stellen in Deutschland, der Schweiz oder in Österreich erhalte
- Wie mich meine Fans zusätzlich unterstützen können
- Wie ich durch iGroove zu liquiden Mitteln komme
Es sind verrückte Zeiten für uns alle – für gewisse Berufsgruppen sind sie jedoch sogar existenzbedrohend und dazu gehören definitiv auch viele Leute aus der Musikbranche. Insbesondere die Verschiebung oder gar Absage von zahllosen Events bringt viele selbständige Künstler in eine bedrohliche Lage.
Als iGroove-Kunde erhält man weiterhin monatlich seine Einkünfte von Streams und Downloads gutgeschrieben, da dies jedoch für viele Musiker nicht ausreicht, haben wir für euch aufgelistet, wie man auf anderen Wegen sein Einkommen sicherstellen kann.
Übersicht:
- Wie erhalte ich Unterstützung von staatlichen Stellen in Deutschland, der Schweiz oder in Österreich?
- Wie können mich meine Fans zusätzlich unterstützen?
- Wie komme ich durch iGroove zu liquiden Mitteln?
Hol dir Unterstützung bei Papa Staat
Die Einkommenseinbußen sind alles andere als selbstverschuldet und somit ist klar, dass der Staat nun seinen Teil beitragen muss, um den Betroffenen zu helfen. Auch wenn versprochen wird, dass dies alles sehr unbürokratisch über die Bühne gehen soll, ist es trotzdem empfehlenswert alle Einkommensausfälle zu dokumentieren, damit man diese falls nötig vorweisen kann.
Deutschland
Die GEMA hat ein 40 Millionen starkes Nothilfe-Programm für ihre Mitglieder ins Leben gerufen, bei welchem Komponisten, Textdichter und Musikverleger finanzielle Unterstützung beantragen können. Dieses basiert auf zwei Säulen:
Schutzschirm Live
Hier können vorrangig Komponisten und Textdichter eine Vorauszahlung ihrer künftigen Ausschüttungen in den Live- und Wiedergabesparten beantragen.
Voraussetzungen für eine Unterstützung
Corona Hilfsfonds
Bei diesem können existenziell gefährdete GEMA-Mitglieder eine einmalige persönliche Übergangshilfe beantragen. Dieser richtet sich an aussergewöhnlich stark betroffene Komponisten, Textdichter und Musikverleger, bei denen der «Schutzschirm Live» nicht ausreicht. Es können Übergangshilfen bis zu 5.000 Euro beantragt werden.
Antragsformular
Alle weiteren Informationen findet ihr hier.
Auch die GVL hat reagiert und entschieden Vorauszahlungen im Rahmen von 46 Millionen Euro zu leisten. Diese geht an alle Tonträgerhersteller, welche die ursprünglich erst für den September geplante Erstverteilung für das Nutzungsjahr 2019 bereits jetzt beziehen können. Dies soll insbesondere unabhängige Labels supporten. Ebenso arbeitet die GVL mit Hochdruck an einer Vorauszahlung für ausübende Künstler.
Zusätzlich gibt es eine Nothilfe für Tonträgerhersteller und ausübende Künstler, bei der eine einmalige Zuwendung in Höhe von 250 Euro beantragt werden kann.
Antragsformular
Detaillierte Informationen gibt es hier.
Wie Selbständige, Freiberufler und Kleinunternehmen weitere staatliche Zuschüsse beantragen können, ist in diesem Artikel gut zusammengefasst:
Eine sehr übersichtliche Zusammenfassung aller Unterstützungsmöglichkeiten von Hilfspaketen, Liquiditätshilfen, steuerliche Maßnahmen über Künstlersozialversicherung bis zu den Maßnahmen der Bundesländer gibt es von der Bundesregierung.
Schweiz
Der Bundesrat hat Suisseculture Sociale als die zuständige Stelle für Interpreten und Künstler bestimmt. Hier wird man eine Soforthilfe beantragen können. Jedoch nur, wenn man hauptberuflich im Kultursektor arbeiten und den Wohnsitz in der Schweiz hat. Suisseculture Sociale arbeitet nach eigenen Aussagen auf Hochtouren daran die Infrastruktur für den zu erwartenden Ansturm bereitzustellen. Gegenwärtig können jedoch noch keine Gesuche gestellt werden.
Auf dem Laufenden bleibt man hier.
Selbständigerwerbende und Freischaffende können zudem eine Entschädigung beantragen. Dabei geht es nicht um konkret ausgefallene Veranstaltungen, sondern um den Erwerbsausfall. Die Entschädigung beträgt 80% des Bruttoerwerbseinkommens, jedoch maximal CHF 196 pro Tag. Die Entschädigung kann über die kantonale Ausgleichskasse beantragt werden.
Schweizer Radios, insbesondere Virus, spielen momentan deutlich mehr Schweizer Musik, um die Künstler zu unterstützen. Damit ihr aber auch wirklich von zusätzlich Einnahmen profitieren könnt, vergesst nicht euch und eure Songs bei der SUISA sowie bei Swissperform zu registrieren.
Österreich
AKM und austro mechana haben gemeinsam einen Kultur-Katastrophenfonds in der Höhe einer Million Euro ins Leben gerufen. Dieser richtet sich an UrheberInnen, die aufgrund signifikanter Tantiemen- oder Honorarausfällen in finanzielle Not geraten.
Zum einen gibt es Überbrückungshilfen, die unbürokratisch per Formular angefragt werden können.
Anderseits werden auch zinslose Darlehen bis zu einer Höhe von maximal 15.000 Euro vergeben.
Formular
Weitere Informationen gibt es hier.
Für Musiklabels wurde das LSG-Hilfsprogramm gestartet. Weitere Informationen dazu hier.
Eine Übersicht zu weiteren Unterstützungsangeboten findet ihr hier.
Fanliebe in Krisenzeiten
Gerade in diesen schwierigen Zeiten ist eine solide Fanbase wichtiger als je zuvor. Wenn man ihnen die spezielle Situation als Musiker erklärt, werden die meisten Verständnis zeigen und dich gerne auch unterstützen. Vielen was in normalen Zeiten wie Betteln oder eine Verzweiflungstat gewirkt hätte, ist in der gegenwärtigen Situation völlig legitim.
Hier einige Möglichkeiten, wie deine Fans dich unterstützen können:
- Songs streamen oder noch besser kaufen
- Merchandise kaufen
- Songs zu ihren Playlisten hinzufügen
- Songs in ihren Videos einbinden
- Releases über Social Media teilen
- Wenn im Herbst eine Tour ansteht, das Ticket jetzt schon kaufen
Selbst wenn man es zuvor noch nie gemacht hat, ist jetzt sicherlich der richtige Moment, um sich zu überlegen, ob man ein Crowdfunding starten will.
Dieses Crowdfunding zusätzlich unterstützen könnte ein Tool, welches Spotify demnächst lancieren wird. Das Tool soll helfen, für sich selbst oder eine ausgewählte Organisation Geld direkt bei den Fans zu sammeln. Spotify wird dabei auf einen Anteil verzichten, das Geld wird also vollumfänglich ausbezahlt. Wer daran interessiert ist, kann sich hier anmelden.
Spotify hat zudem das Projekt «Coronavirus Musikhilfe» ins Leben gerufen, bei welchem sie mit diversen Organisationen zusammenarbeitet. Jede getätigte Spende wird von Spotify verdoppelt und zwar bis zu einem Gesamtbetrag von 10 Millionen. Bislang nehmen jedoch keine im deutschsprachigen Raum tätigen Organisationen daran teil. Mehr Informationen hier.
Erhalte von iGroove Geld für deine alten Releases
Dass man in der Musikbranche für zukünftige Releases einen Vorschuss erhalten kann, ist längst bekannt. Es ist jedoch auch möglich für seine alten Releases, den sogenannten Backkatalog, sofort Geld auf die Hand zu bekommen. Bei iGroove geht das schnell und unbürokratisch dank dem weltweit ersten Rechner, welcher mit Hilfe von künstlicher Intelligenz deine alten Releases analysiert und deren zukünftigen Einnahmen errechnet.
Dies funktioniert ganz einfach: Du füllst ein Formular aus, wir analysieren deine Releases und senden dir ein detailliertes Vorschuss-Angebot und wenn du mit diesem einverstanden bist, wird dir das Geld innerhalb kürzester Zeit gutgeschrieben. Du gibst iGroove damit das Recht, deine Releases für die nächsten drei Jahre exklusiv zu vertreiben, zudem gehen 14% der Einnahmen an iGroove (branchenüblich sind 20-40%). Sobald der Vorschuss eingespielt ist, erhältst du wieder 86% der Einnahmen ausbezahlt.
Sich die zukünftigen Einnahmen auf einmal auszahlen zu lassen ist eine optimale Möglichkeit, um die kommenden schwierigen Monate zu überbrücken. Alle weiteren Informationen findest du hier.