Das Musikgeschäft auf den Kopf gestellt: Die Hohe Fünf mit iGroove (Artikel Backspin 25.05.2020)

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Was du im Beitrag erfährst:
  • Unser CEO erklärt dir im Interview, wie wir mittels künstlicher Intelligenz und Machine Learning die zukünftigen Einnahmen deiner Songs berechnen
  • Wie iGroove dazu kam, faire und transparente Vorschüsse anzubieten
  • Welche Vorteile das Wissen um den eigenen Marktwert bietet

Das Schweizer Start-up iGroove verändert das Musikgeschäft: Nachdem schon vor einigen Monaten Kool Savas als neuer A&R Director vorgestellt wurde, präsentiert das Unternehmen nun den weltweit ersten Rechner, welcher mittels künstlicher Intelligenz und Machine Learning die zukünftigen Einnahmen von Musikstücken vorhersagt. Dadurch sollen unkomplizierte Vorschüsse fließen können. Wie das funktioniert und was man sich darunter genauer vorstellen kann, haben wir nachgefragt. 

Wie kamt ihr auf die Idee unkomplizierte Vorschüsse zu gewähren und was unterscheidet euch von anderen Vertrieben?

Eine der Besonderheiten von iGroove ist, dass wir nicht nur eine Musik-, sondern gleichzeitig auch eine Techfirma sind. Wir haben vor der Gründung von iGroove vor allem Softwaresysteme für Startups entwickelt und geholfen, diese zum Erfolg zu führen. Dabei haben wir gelernt, dass der Erfolg davon abhängt, wie gut man seinen Kunden zuhört und ihre Bedürfnisse versteht. Anschließend versucht man ein System zu entwickeln, um diese Bedürfnisse besser und effizienter zu befriedigen als die Konkurrenz. Auf diesem Weg sind wir auf das Thema Vorschüsse gestoßen und haben es uns zur Aufgabe gemacht, den gesamten Prozess zu digitalisieren und den Kunden somit schnelle, faire und transparente Vorschüsse anzubieten. So haben wir die Möglichkeit innerhalb eines Arbeitstags ein Vorschuss-Angebot zu erstellen und innerhalb von zwei Tagen dem Künstler das Geld auf sein Konto zu überweisen. Dies gibt ihm die Möglichkeit sein aktuelles Projekt mit zusätzlichen finanziellen Mitteln und ohne Wartezeit voranzutreiben und umzusetzen. Diese Automatisierung sorgt zudem dafür, dass wir als erstes Unternehmen auch Vorschüsse für kleinere Künstler anbieten können. Bislang erhielten nur bereits sehr etablierte Acts einen Vorschuss von Labels oder Vertrieben. Dies ist in meinen Augen eine riesige Chance für aufstrebende Künstler*Innen ihre Karriere mit Vorschüssen zusätzlich voranzutreiben. Ich denke, diese permanente Suche nach Möglichkeiten, wie man seinen Kunden mehr Nutzen bieten kann sowie die Fähigkeiten, diese Innovationen innerhalb kürzester Zeit technisch umzusetzen, unterscheidet iGroove deutlich von anderen Vertrieben.

Müssen Künstler*Innen zwangsläufig die Rechte an ihren Songs besitzen, um die Dienste von iGroove in Anspruch zu nehmen?

Grundsätzlich ist iGroove ein Musikvertrieb und um die Musik via iGroove vertreiben zu lassen, müssen die Künstler*Innen oder das Label natürlich zwangsläufig im Besitz der nötigen Rechte der Songs sein. Dies gilt somit auch für den Bezug von Vorschüssen, da diese ja Vorauszahlungen für zukünftige Vertriebseinnahmen sind. Desweiteren hat sich iGroove in den letzten Jahren auch als einer der stärksten Musik-Promotion-Anbieter im Markt etabliert. So pflegen wir zum Beispiel ein eigenes Netzwerk an Influencern, Playlist-Kuratoren und anderen wichtigen Musikseiten. Grundsätzlich ist es auch möglich von diesen Services zu profitieren, wenn man seine Musik nicht über iGroove vertreibt. Um jedoch Zugriff auf die Dienstleistungen von iGroove zu erhalten, ist eine Bewerbung nötig. Dabei wird geprüft, ob der Künstler bereits eine gewisse Reichweite, sowie Qualitätsstandards erreicht hat, damit ihm unsere Angebote überhaupt etwas nutzen. Zudem ist uns der direkte und persönliche Kontakt zum Künstler wichtig und wir hören immer wieder, dass wir mitunter den besten Support liefern in der Branche. Dies ist für uns möglich, da nicht jeder einen Account bei iGroove erhält und wir so mehr Zeit für die Kunden haben, mit denen wir zusammenarbeiten. Aktuell werden nur rund 15% der Anfragen akzeptiert. 

Ihr berechnet mit Künstlicher Intelligenz den Wert der Musik-Kataloge von Künstler*Innen. Welche Faktoren spielen in die Berechnung des Wertes mit ein?

Hier möchten wir uns nicht zu stark in die Karten blicken lassen. Was ich sagen kann ist, dass verschiedenste Daten aus sozialen Netzwerken, Streamingdienstleistern, Suchverhalten etc. mit in die Berechnungen einfließen. Ebenfalls findet neben einer Prognose der zukünftigen Einnahmen eines Releases auch eine Risikoanalyse statt. Anschließend wird eine Matrix erstellt, welches den Künstlern ermöglicht, die Parameter (Laufzeit und Prozente) des Vorschuss-Deals selbst zu bestimmen und so die Höhe des Vorschusses festzulegen. 

Wird das Ergebnis der KI noch mal durch Menschen gegenkontrolliert?

Ja, Angebote ab einem gewissen Betrag werden nochmals manuell durch unser Risk-Management-Team geprüft, bevor sie an die Künstler*Innen gehen. Es gibt aber nur selten Momente, in denen wir eingreifen müssen. Dies ist zum Beispiel der Fall, wenn gewisse Fake Followers etc. erkannt werden. Die Berechnungen sind bereits so ausgesteuert, dass sie den Künstlern*Innen den höchsten Vorschuss ausweisen, den unsere KI als noch sinnvoll erachtet. Somit besteht grundsätzlich kein weiterer Verhandlungsspielraum. Unsere Angebote sollen eine Orientierung bieten, um den aktuellen Marktwert der Releases einzuordnen. Man kann die Daten auch verwenden, um bereits vorliegende Angebote von anderen Vertrieben oder Labels zu prüfen und so zu erkennen, ob man allenfalls sogar ein Angebot vorliegen hat, welches über dem Marktwert liegt. Ich denke, das ist eine tolle Sache und jeder sollte sich eine Analyse zukommen lassen, bevor man irgendwo einen Deal unterschreibt.

Wie handhabt ihr “umstrittene” Künstler*Innen, die euch einen interessanten Katalog bieten könnten, bei denen aber der nächste mediale Rummel negative Auswirkungen auf die Karriere haben könnte?

Das ist eine gute Frage! Wir tragen das finanzielle Risiko und es ist daher eine unserer wichtigsten Aufgaben, dieses Risiko richtig zu bewerten inklusive möglicher externer Einflüsse wie beispielsweise negativer Medienrummel. Grundsätzlich lässt es sich aber nicht vollständig ausschließen, dass es zu gewissen Ausfällen kommt. Dies ist Teil des Geschäfts. In unseren Simulationen anhand historischer Daten sehen wir, dass sich negative und positive Abweichungen weitestgehend die Waage halten. Somit haben wir aktuell ein sehr gutes Gefühl. Wir werden das aber im Auge behalten und die Algorithmen permanent optimieren.

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